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Ducati sucht Fahrbarkeit, Technikchef und Topfahrer

Von Günther Wiesinger
Cal Crutchlow: Er wird 2014 neben Dovi die Ducati fahren

Cal Crutchlow: Er wird 2014 neben Dovi die Ducati fahren

Ducati-Rennchef Bernhard Gobmeier kann sich über Arbeitsmangel nicht beklagen. Bis Misano kommt ein neuer Motor, Crutchlow hat beide Füsse in der Tür.

Der Bayer Bernhard Gobmeier hat als General Manager bei Ducati Corse momentan etliche Probleme zu lösen. Chassis, Motor und Elektronik der GP13 – das sind lauter Baustellen. Dazu kommt die Suche nach einem neuen Technik-Direktor und einem Ersatz für Nicky Hayden.

Herr Gobmeier, Ducati baut ein Alu-Chassis nach dem anderen, momentan sind vier Versionen im Betrieb. Aber es gibt auch bei der Elektronik Verbesserungsbedarf. Man hört an der Strecke sehr gut, dass bei Ducati die Traktionskontrolle in den Kurven früher eingreift als bei Honda und Yamaha.

Das ist reine Geschmacksache, Honda macht das Gleiche, nur machen die die Dosselklappe zu. Yamaha hat es bis vor zwei Jahren auch noch mit «Cuts» gemacht, die man akustisch auch hört, die sind inzwischen auch auf die Drosselklappe übergegangen.

Die Drosselklappe hat einen Nachteil. Wenn du sehr schnell reagieren musst, ist sie zu langsam. Es sind die Cuts einfach schneller. Und manchen Fahrern ist es lieber, wenn sie eine akustische Rückmeldung haben. Dann wissen sie: Jetzt arbeitet hier die Traktionskontrolle. Wenn alles komplett lautlos ist, kriegt der Fahrer nur mit: Jetzt fehlt es an Dampf.

Im Endeffekt merkt es jeder. Es ist eine Frage der Präferenz. Wir haben es auch schon mit Drosselklappe gemacht und mit Zündungsrücknahme. Das Schnellste ist immer das Ausblenden, also die Cuts.

Im Frühjahr haben Sie mal gesagt, Chassis und Verkleidung, das sind die ersten Schritte, da kann man schnell reagieren. Danach geht es der Motoren-Hardware an den Kragen, das dauert länger. Wie lange noch?

Da wird es in diesem Jahr auf jeden Fall noch etwas geben.

Das macht aber bei Ducati nur Sinn, wenn es bis zum Misano-GP am 15. September passiert. Nicht wahr?

Das ist... Misano, ja.

Und wie sieht es mit Aprilia-Konstrukteur Gigi Dall’Igna aus? Tritt er nach dem 31. Juli die Nachfolge des entlassenen Technik-Direktors Filippo Preziosi an?

(Er denkt nach). Keine Ahnung. Ich habe mit Gigi Dall’Igna seit zwei, drei Monaten kein Wort geredet.

Kümmern sich Ducati-CEO Domenicali und Projektleiter Ciabatti um diese Personalie? Oder verkehrt ihr per E-Mail? Ducati braucht doch einen Technischen Direktor?

Das ist sicherlich richtig. Aber ich warte lieber, bis der Richtige kommt.

Und Dall’Igna ist nicht der Richtige?

Weiss ich nicht.

Beim Motor muss die Fahrbarkeit verbessert werden?

Es geht in erster Linie ganz stark in Richtung Fahrbarkeit, es kann sein, dass wir dadurch 1 bis 2 PS verlieren.

Ben Spies hat in Amerika erzählt, er habe einen Zwei-Jahres-Vertrag. Er fährt also 2014 wieder bei Pramac-Ducati?

Ich spreche nicht über Vertragseinzelheiten. Aber wenn er das gesagt hat, wird es schon stimmen.

Ben Spies träumt sogar von einem Platz im Werksteam. Er drängt sich ja praktisch auf nach den jüngsten Resultaten. Er hat bei neun Rennen schon neun Punkte geholt.

Als erstes soll er mal zeigen, dass er wieder fit ist. Die Fahrer reden viel, wenn der Tag lang ist.

Crutchlow-Manager Bob Moore will in den nächsten acht Tagen entscheiden, wo Cal nächstes Jahr fahren wird. Es deutet alles auf Ducati hin.

Wir sind im Gespräch, so viel kann ich verraten. Jetzt hängt es von verschiedenen Faktoren ab...

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