Exklusiv: So sieht der MotoGP-Fahrplan von BMW aus
Der keineswegs unerwartete Rückzug von BMW aus der Superbike-WM per Jahresende ist wohl auch als endgültige Bestätigung der Exklusiv-Meldung von SPEEDWEEK.com zu betrachten, die vor dem Sachsenring-GP vor zwei Wochen den schrittweisen Einstieg von BMW in die MotoGP-WM ankündigte.
Der italienische Came Iodaracing-Teambesitzer Giampiero Sacchi liess bereits durchblicken, dass er in absehbarer Zeit für Danilo Petrucci und Lukas Pesek die neueste Entwicklungsstufe der BMW-Superbike-Rennmotoren erhalten werde. Bisher wurde stets nur die vorletzte Entwicklungsstufe geliefert. Danilo Petrucci landete mit so einem Fahrzeug am Sonntag in Laguna Seca immerhin an 13. Stelle.
2014 sollen die BMW-Vierzylinder 245 statt 232 PS leisten.
BMW: 2014 mit 245 PS, dann mit 260 PS
Die Bayern hoffen, die Suter-BMW werde 2014 mit diesen 245-PS-Triebwerken Top-Ten-Plätze erreichen.
Als nächsten Schritt will BMW dem Reihenvierzylinder der S 1000RR für 2015 mit pneumatischen Ventilen den nächsten Leistungsschub auf 260 PS verpassen. Die entsprechende Pneumatik-Technologie ist bei BMW aus der Formel-1-Ära ausreichend vorhanden.
In München wollen BMW-Motorrad-Chef Stephan Schaller und Dr. Christian Landerl, Leiter Baureihen und Entwicklung, demnächst die politische Weichenstellung für den offiziellen MotoGP-Einstieg vornehmen und den Startschuss für die Konstruktion und die Entwicklung dieses 1000-ccm-Prototypen-Motors mit 260 PS geben. Die Entwicklung des Rolling-Chassis könnte die Schweizer Firma Suter Racing Technology übernehmen
Frühestens in der Saison 2015 könnte BMW werkseitig in der Königsklasse antreten. Dann kommt auch Suzuki wieder.
Solange sich BMW offiziell hinter dem Iodaracing-Team als Motorenlieferant versteckt, wie es Aprilia auf ähnliche Weise bei Power Electronics (Aleix Espargaró, de Puniet), Cardion AB Motoracing (Abraham) und Paul Bird Motorsport (Laverty, Hernandez) macht, gilt die Suter-BMW als Claiming-Rule-Motorrad, also könnenpro Saison zwölf statt fünf Motoren und pro Rennen 24 statt 20 Liter Sprit verwendet werden. Allerdings muss die komplette Einheits-ECU (Software und Hardware) von Magneti Marelli benützt werden.
Die offiziellen Werksteams können für je vier Prototypen ihre eigene Software in die Magneti-Marelli-Hardware verpacken.
Das Came Iodaracing Team sucht für 2014 bereits stärkeres fahrerisches Personal. Vielleicht kann sogar Marco Melandri, MotoGP-Vizeweltmeister auf Gresini-Honda 2005 und bisher insgesamt 20 MotoGP-Podestplätze (fünf Siege), zu einem MotoGP-Comeback überredet werden.
Als Neueinsteiger dürfte BMW als Werksteam 2015 oder 2016 auch neun statt fünf Motoren verwenden.