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Stefan Bradl (Rang 5): «Das war eine tolle Belohnung»

Von Günther Wiesinger
LCR-Honda-Pilot Stefan Bradl zeigte in Misano eine starke Leistung und besiegte in einem packenden Duell Tech3-Yamaha-Pilot Cal Crutchlow im Kampf um den fünften Platz.

Stefan Bradl vollendete die erste Runde vom siebten Startplatz aus als Siebenter, aber der Fall des Trainings-Sechsten Aleix Espargaró erledigte sich von selbst – der schnelle Aprilia-Pilot musste wegen eines Frühstarts eine Boxendurchfahrtsstrafe hinnehmen.

Bradl war dann Sechster und blieb Cal Crutchlow dicht auf den Fersen, der Vorsprung auf seinen Honda-Rivalen Alvaro Bautista wuchs kontinuierlich an. Er lag nach zwölf Runden bei 2,3 Sekunden, nach 17 Runden bei 3,4 Sekunden, nach 20 Runden schon bei 5,1 Sekunden.

Crutchlow lag zu diesem Zeitpunkt (noch acht Runden zu fahren) nur 0,150 Sekunden vor Bradl.

Und in der Schlussrunde attackierte der wackere Bayer den Briten mit Erfolg. Er hat in den letzten fünf Rennen 24 Punkte auf Crutchlow wettgemacht und den Vorsprung auf Bautista wieder um einen Punkt vergrössert – auf 12 Zähler.

Bradl strahlte in der Box, Teamchef Cecchinello jubelte, Crew-Chief Beefy Bourguignon lobte die Aggressivität, die in den letzten zwei, drei Rennen vielleicht etwas gefehlt hatte. «Aber das kann auch mit dem Bike-Set-up zu tun gehabt haben», gab er zu bedenken.

«Ich bin erleichtert, es lief im Rennen definitiv besser als am ganzen Wochenende vorher», freute sich Stefan Bradl nach dem sauberen fünften Platz. «Wir haben uns vom Warm-up zum Rennen hin noch einmal gesteigert, wie wir es geplant hatten. Das war ein guter Schritt, ich konnte in die schnellen Kurven schneller einbiegen, das war perfekt, würde ich sagen.»

«Ich war am Start ein bisschen verunsichert, weil der Espargaró in der Reihe vor mir einen so krassen Frühstart gemacht hat. Ich dachte: Was ist jetzt los? Dadurch war mein Start nicht perfekt. In der Aufwärmrunde habe ich noch gedacht, was ist mit dem Hinterreifen los? Ich habe kein richtig gutes Gefühl gehabt. Es ist aber in den ersten zwei Runden besser geworden. Danach habe ich in den ersten zwei, drei Runden meinen Rhythmus gefunden. Ich bin dann das ganze Rennen hinter dem Crutchlow gefahren. Er war eine gute Referenz für mich. Wir sind konstante Rundenzeiten gefahren. Ich habe gesehen, wo ich dazulernen kann, wo ich Stärken und Schwächen habe. Ich habe sehr viel gelernt in dem Rennen.»

Bradl weiter: «Ich habe das ganze Rennen Zeit gehabt, Crutchlow zu studieren. Ich wollte ihn dann in der vorletzten Runde schnappen, denn in der letzten ist es oft zu riskant. Aber beim ersten Versuch hat es nicht ganz gereicht, ich war nicht nahe genug dran. Dann dachte ich mir, ich probiere es in der letzten Runde in Kurve 4. Aber das war zu riskant. Also habe ich in Kurve 7 zugeschlagen. Es war eh knapp, weil er fast wieder zurückgekommen wäre. Aber ich habe ihn dann gut halten können. Das ist eine tolle Belohnung, wenn man so ein Battle in der letzten Runde gewinnt.»

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