Warum Valentino Rossi der Kragen platzte

Jorge Lorenzo ist der erste spanische Sieger seit Alex Crivillé in Phillip Island 1997.

Aber so richtig geniessen konnte er seinen Triumph am Sonntag nicht. Es war zu viel vorgefallen. «Die Umstände bei diesem Grand Prix waren nicht so, wie man sich einen Wettbewerb in einem so professionellen Sport vorstellt», meinte der Yamaha-Star. «Bridgestone muss in Zukunft genauer beobachten, wie sich die Zustände auf den Rennstrecken entwickeln. Wir haben hier auf Phillip Island einen neuen Fahrbahnbelag bekommen, dadurch ist die Strecke besser und schneller geworden. Ein Test vor dem WM-Lauf wäre also eine sinnvolle Gelegenheit gewesen. Sonst wird es zu gefährlich für die Fahrer.»

Dani Pedrosa, Dritter in der WM-Tabelle, pflichtete seinem Landsmann bei. «Für die TV-Zuschauer mag das alles cool und spannend und abwechslungsreichen ausgesehen haben», stellte Pedrosa fest. «Aber für die MotoGP-Teams, für die Mechaniker und uns Fahrer war es ein Albtraum. Und wir haben uns auf der ganzen Welt lächerlich gemacht. Wir sehen doch nicht gut aus, wenn wir die Renndistanz zweimal verkürzen und erstmals Pflicht-Boxenstopps vorschreiben müssen. Wie Jorge gesagt hat: Alle Verantwortlichen sollen sich Gedanken machen, wie man solche Vorkommnisse künftig verhindern kann. Wenn es einen neuen Belag gibt, brauchen wir neue Reifen, die dafür geeignet sind.»

Valentino Rossi wird bei der nächsten Sitzung der Safety Commission folgenden Wunsch deponieren: «Es soll verpflichtend vorgeschrieben werden, dass Bridgestone künftig einen Zwei-Tage-Reifentest macht, wenn irgendeine Rennstrecke einen neuen Belag erhält. Und sie müssen gute, schnelle Fahrer mitnehmen. Sonst ist es sinnlos.»

Rossi platzte so richtig der Kragen. Er redete sich in Fahrt: «Bridgestone muss sich endlich stärker anstrengen, um die harten Reifen zu verbessern. Der harte Hinterreifen hat 2013 das ganze Jahr bei keinem Fahrer funktioniert. Wir sind bei allen Rennen gezwungen worden, die weichen Reifen zu verwenden. Auch wenn das nicht die beste Option ist. Aber der harte Reifen ist einfach unbrauchbar. Das ist die schlimmste Geschichte. Auch wenn wir eine Einheitsreifen-Regel haben: Bridgestone muss sich mehr anstrengen. Jeder Fahrer muss künftig zwei Optionen fürs Rennen erhalten. Dann kann sich der eine Fahrer für die weiche Mischung entscheiden, der andere für die harte. Wir brauchen zwei gute Reifen, die brauchbar sind. Das ist in diesem Jahr nie der Fall gewesen.»