Motegi-GP: Taifun «Francisco» bedroht Japan
So schön wie 2012 wird es dieses Jahr am Twin Ring Motegi kaum
Der Japan-Grand-Prix stand in den letzten Jahren nicht unter einem guten Stern. Seit 2010 musste das Rennen zweimal in Motegi verschoben werden. Vor drei Jahren war der isländische Vulkan Eyjafjallajökull schuld: Dessen gigantische Aschewolke legte weltweit den Flugverkehr lahm, die Teams konnten nicht zum geplanten Termin im April anreisen. Das Rennen wurde im Oktober nachgeholt. Dasselbe Szenario geschah 2011, als das schwere Erdbeben und ein Tsunami im März riesige Schäden in Japan verursachten, inklusive der Havarie im AKW Fukushima. Erneut konnte – nach vielen Diskussionen um die atomare Gefahr – erst im Oktober gefahren werden.
Nun schwebt erneut ein Damoklesschwert über dem Motegi-GP. Neben der bedenklichen Lage im nur rund 100 km entfernt liegenden AKW, die letzte Woche durch massive Regenfälle verschärft wurde, bedroht nun ein Taifun das Land, es ist bereits der zweite in Wochenfrist.
Taifun «Francisco» bewegt sich derzeit südlich von Japan über dem Pazifik, gemäss den Berechnungen der Experten könnte er am Donnerstagabend auf die Küste treffen. Aktuell schiebt er bis zu elf Meter hohe Wellen vor sich her, die Intensität soll allerdings in den nächsten 24 Stunden abnehmen. Aber auch wenn die unbarmherzige Kraft des Taifuns noch abnimmt, mit schweren Regenfällen ist im ganzen Inselstaat und damit auch in Motegi zu rechnen. Der aktuelle Wetterbericht meldet Regen vom Donnerstag bis Samstag, erst zu den Rennen am Sonntag könnte sich die Situation bessern.
Angesichts der vielen Naturgewalten, die Japan wegstecken muss, flüchten sich manche im MotoGP-Fahrerlager in Galgenhumor. «Was kommt als Nächstes? Godzilla?», twitterte Danilo Petrucci mit einer Mischung aus Spass und Sorge.