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HRC-Manager Livio Suppo: Aoyama als Quoten-Japaner

Von Günther Wiesinger
Hiroshi Aoyama hat zwar seit seinem 250-ccm-WM-Titel 2009 nicht viel gewonnen. Trotzdem verschaffte ihm Honda einen Platz im Martinez-Honda-Team. Warum?

In der vergangenen GP-Saison haben nur drei Nicht-Spanier GP-Siege errungen: Rossi (1), Kallio (1) und Redding (3). Nicht weniger als 47 von 52 Siegen haben die Spanier abgeräumt – und 113 von 156 Podestplätzen!

Ist so eine Vormachtstellung einer einzelnen Nation für einen Weltkonzern wie Honda erwünscht? Oder eher störend?

«Es gibt so viele starke spanische GP-Fahrer von der Moto3 bis zur MotoGP», räumt Shuhei Nakamoto ein, der Vizepräsident der Honda Racing Corporation. «Aber vor vielen Jahren haben zum Beispiel die Amerikaner die 500er-WM völlig dominiert. Klar, das war nur eine Kategorie... Dann gab es eine Phase, da war die 125er-WM in der Hand der Japaner. Das ändert sich dauernd. Das ist nicht nur in den Motorsportserien so. Das passiert auch in anderen Sportarten.»

Aber Honda kümmert sich darum, dass andere Nationen zum Zug kommen. Beim Power-Electronics-Team von Jorge Martinez wurde zum Beispiel von Honda nachgeholfen, damit die Fahrerpaarung Nicky Hayden und Hiroshi Aoyama zustande kam.

Bei Hayden ist das völlig verständlich, zumal es auch zwei WM-Rennen in den USA (Austin und Indy) gibt und American Honda einen Teil des Budgets finanziert. Aber bei Aoyama, der seit seinem 250-ccm-Titelgewinn 2009 regelmässig enttäuscht hat, ist das eher verwunderlich. «Wir haben keinen Einfluss auf die Fahrerentscheidung der Kundenteams», sagte Nakamoto ein Valencia. «HRC redet nur beim Werksteam mit.»

HRC-Sportdirektor Livio Suppo rückte diese Aussage zurecht. «Wir haben mit Hiroshi Aoyama einen ehemaligen Weltmeister», betont der Italiener. «Er hat dann 2010 eine schwierige erste MotoGP-Saison erlebt, denn er hat in Silverstone eine ernsthafte Brustwirbelverletzung erlitten. 2013 hat sich Hiroshi als Claiming-Rule-Pilot bei Blusens vernünftig aus der Affäre gezogen. Ausserdem ist es für alle Beteiligten wichtig, dass in der MotoGP Fahrer aus verschiedenen Nationen antreten. Natürlich waren wir uns mit Aspar Martinez über die Fahrerfrage unterhalten. Und wir denken, Aoyama ist eine gute Wahl.»

Und dessen Manager Alberto Puig wurde auch zufrieden gestellt... Er ist gleichzeitig Manager von Werksfahrer Dani Pedrosa.

Der schnelle Moto2-Pilot Takaaki Nakagami wurde nicht in Betracht gezogen? «Uns ist es lieber, wenn wir in der Moto2 einen Japaner haben und einen in der MotoGP», erklärte Nakamoto.

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