Michael Laverty und PBM: Good bye MotoGP?
Der 32-jährige Michael Laverty weiss nicht, ob er 2014 eine zweite MotoGP-Saison erleben wird. Er weiss nicht, ob er nächstes Jahr gegen Marc Márquez oder gegen Shane Byrne antreten wird.
Der Brite muss abwarten, ob PBM-Teambesitzer Paul Bird sein MotoGP-Team mit Aprilia weiterbetreibt oder nicht. Der reiche Hühnerfarmer will erhebliche finanzielle Zugeständnisse von Aprilia, die er voraussichtlich nicht erhalten wird.
Der WM-25. Laverty setzte 2013 bis zum Aragón-GP ART-Aprilia-RSV-4-Motoren mit dem PBM-Eigenbau-Chassis ein. Dann übernahm sein neuer Teamkollege Damian Cudlin dieses Gefährt, Laverty erhielt das ART-Aprilia-Chassis – statt Yonny Hernandez, der an Pramac-Ducati verscherbelt wurde.
Bird würde 2014 gerne das Nr.-1-Team von Aprilia darstellen, da die Power Electronics-Truppe (neue Fahrer: Hayden, Aoyama) zu Honda abgewandert ist.
Aber PBM wird bei Aprilia als Nr.-1-Team wohl durch den Rost fallen. Denn Iodaracing hat sicher die bessere technische Infrastruktur und mit «Daniletto» Petrucci auch einen vielversprechenden Fahrer.
Und bei Bird hat Randy de Puniet inzwischen abgewinkt.
Laverty hofft auf neue MotoGP-Chance
Laverty hofft weiter, dass PBM auch ohne Werksunterstützung von Aprilia in der MotoGP-WM bleibt. Aber Teamchef Paul Bird hat ihm für den Fall eines Rückzugs bereits einen Platz in der Britischen Superbike-Meisterschaft angeboten.
Bird plant ein BSB-Team mit Shane Byrne und Stuart Easton. Aber er will Laverty, der schon BSB-Rennen gewonnen hat, nicht im Regen stehen lassen.
«Ich möchte weiter in der MotoGP fahren», erklärte Laverty gegenüber MCN. «Und Paul will auch dort weitermachen, denke ich. Aber er hat in der zweiten Saisonhälfte Frust aufgestaut, als sich die Ergebnisse nicht gebessert haben. Er meint jetzt, wir brauchen Hilfe eines Herstellers. Er hat den Rückzug angedroht, aber er hat mir auch mitgeteilt, dass er mir einen guten Platz in der BSB besorgt, wenn die MotoGP-Pläne platzen. Er lässt mich nicht im Stich. Ich warte also ab...»
«Es war ein mühsames Jahr in der MotoGP-WM», räumt Michael Laverty ein, der 2013 nur drei WM-Punkte eingesammelt hat. «Wir haben das neue Chassis gebaut und entwickelt, ich musste viele neue Strecken kennenlernen. Es wäre schade, wenn das alles vergeblich gewesen wäre. Aber ich stimme Paul zu, wir brauchen mehr Unterstützung. Aber wenn Aprilia das Projekt in die Tonne stopft und die Motoren nicht weiterentwickelt, dann weiss ich nicht, wo wir andere Motoren auftreiben sollten. Wir brauchen auf jeden Fall mehr Motorleistung.»