HRC-Chef Nakamoto: Wie er den Aragón-Unfall beurteilt
Aragón-GP 2013: Bei diesem Kampf von Lorenzo (99), Pedrosa (26) und Márquez wurde Dani angefahren
Das Verhältnis der beiden Repsol-Honda-Teamkollegen Dani Pedrosa und Marc Márquez hat sich in dieser Saison von Rennen zu Rennen verschlechtert.
Pedrosa verstand nicht, warum Márquez nach ungestümen Attacken in manchen Rennen von Honda nie zurechtgewiesen wurde. Beim Aragón-GP eskalierte die Situation endgültig. Márquez touchierte das Motorrad seines Teamkollegen, das Kabel der Traktionskontrolle riss, Pedrosa stürzte schwer – und musste den WM-Titel abschreiben. Wie sieht HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto den Aragón-Vorfall?
Nakamoto-san, wie gross ist die Verantwortung, die Honda für den Aragón-Crash von Pedrosa auf sich nimmt? Das Kabel der Traktionskontrolle war jahrelang an derselben Stelle angebracht. Doch bei der Berührung durch Márquez ist es erstmals gerissen... Das Kabel befand sich also nicht an einer geschützten Position. Ein Fehler von Honda?
Dieses Kabel liegt seit mehr als 20 Jahren oben rechts auf der Schwinge... In Aragónt hat es erstmals ein Problem damit gegeben. Der Kupplungshebel von Marc ist anscheinend in ein sehr kleines Loch eingedrungen und hat das Kabel bei der Kollision mit Dani beschädigt.
Das ist bei mehr als 200 km/h passiert. Mit so einem Vorfall war nicht zu rechnen. Er ist trotzdem passiert.
Wie gesagt: 20 Jahre lang ist nichts passiert. Wenn die Honda-Techniker schlauer gewesen wären, hätten sie rechtzeitig einen Protektor hingebaut...
War es gerechtfertigt, dass Honda deswegen 25 Punkte in der Konstrukteurs-Wertung gestrichen wurden?
Wir haben diese Marken-WM trotzdem gewonnen... Aber wenn wir technisch einen Fehler gemacht haben, dann sollten die Techniker der Technischen Abnahme diesen Penalty erhalten. Nicht Honda. Das ist meine Meinung.