Valentino Rossi über 2014: «Siege sind das Ziel»
Zu Beginn des Jahres 2013 war Valentino Rossis Rückkehr zu Yamaha wohl das meistdiskutierte Thema. Nun ist die Saison 2013 beendet und trotz seines Triumphs in Assen hinterließ Rossis vierter WM-Rang einen faden Nachgeschmack. In der nächsten Saison will der neunfache Weltmeister viel mehr erreichen. Sollte dies nicht der Fall sein, will er zurücktreten.
Valentino, 2013 war eine Saison mit Höhen und Tiefen. Am Mittwochabend hattest du die Chance, beim Yamaha-Event in Mailand das Jahr noch einmal Revue passieren zu lassen.
Ja, es war ein schöner Abend, um mit allen zusammen zu sein, das Jahr in Erinnerung zu rufen und einige schöne Videos zu sehen. Es war eine sehr gute Saison mit vielen guten Rennen, aber wir hatten in der Tat einige Höhen und Tiefen. Dieses Jahr war schwierig, da gibt es keine Zweifel, und am Ende der Saison hatte ich gehofft, wettbewerbsfähiger zu sein und um Podestplätze zu kämpfen. Leider haben wir manchmal zu viel Druck gemacht und ich habe es nicht geschafft, aber wir werden es im nächsten Jahr wieder versuchen.
Was sind deine Ziele für 2014?
Zunächst werden ich etwas entspannen und die Batterien wieder aufladen, um für das nächste Jahr bereit zu sein (lächelt). Das Ziel ist es, besser zu sein: öfter auf dem Podium zu sein, einige Rennen zu gewinnen und dann werden wir sehen, wo wir am Ende der Saison stehen.
Es gab Gerüchte, dass du aufhören willst, aber in der Presse hast du erwähnt, dass es ein Missverständnis war.
Es war nicht wirklich ein Missverständnis. Es war ganz klar, aber sie drehen die Nachrichten so, dass es zu einigen Gerüchten kommen kann. Mein Vertrag läuft ein weiteres Jahr und wenn es nach meinem Herzen geht, möchte ich das Jahr danach weitermachen, mit einem weiteren Zwei-Jahres-Vertrag. Aber ich muss wettbewerbsfähig und schnell sein, daher werde ich im nächsten Jahr eine Entscheidung treffen.
Hast du in Bezug auf das Motorrad etwas Besonderes von Yamaha gefordert?
Ich werde noch enger mit Yamaha zusammenarbeiten, um das Problem zu beheben und die M1 mehr an meinen Fahrstil anzupassen. Dies ist das Ziel mit Yamaha und sie sind auch sehr motiviert, ihr Bestes für mich zu geben. Ich kann es kaum erwarten! Und es ist immer gut, einen Teamkollegen wie Jorge Lorenzo in der Box zu haben.
Jorge hat gesagt, es sei eine ‹Ehre› für ihn, mit dir zusammenzuarbeiten.
(Lacht) Ich denke, wir sind ein sehr gutes Team! Die Atmosphäre war in diesem Jahr sehr gut und so auch das Verhältnis zwischen Jorge und mir. Er ist einer der besten für mich, ist er, jetzt, der Beste. Er war großartig dieses Jahr, auch wenn er die Meisterschaft nicht gewonnen hat, deshalb bin ich sehr glücklich, im gleichen Team zu sein. Es ist immer ein toller Kampf, und es ist immer großartig, unser Niveau weiter zu steigern.
Letzte Woche sahen wir die Präsentation des neuen Teams Sky VR46 Moto3, mit den Fahrern Romano Fenati und Francesco Bagnaia, auf deiner ‹Ranch› in Italien. Es scheint viel Begeisterung über das Projekt zu herrschen.
Ja. Das Projekt begann zunächst als Akademie für junge Fahrer, und es ist ein großartiges Projekt, das uns sehr viel Freude bereitet. Wir haben eine gute Organisation und wir versuchen, einigen jungen italienischen Fahrern zu helfen, an die Spitze zu kommen. Später kam die Idee für ein Team auf. Am Anfang haben wir uns etwas Sorgen gemacht und wir sind immer noch besorgt (lacht), aber es ist ein gutes Projekt und die Menschen genießen es sehr. Wir haben ein gutes Team mit viel Erfahrung zusammengestellt, und wir unterstützen Fenati und Bagnaia, damit sie im nächsten Jahr eine gute Position erreichen.
Wie sehen deine Urlaubspläne aus?
Nichts Besonderes! Ich gehe gerne Snowboarden, daher werde ich über den Winter in die Berge fahren, ein bisschen Snowboarden und mit meinen Freunden zusammen sein. Aber es wird alles sehr, sehr entspannt.
Leider ist das Jahr mit dem Tod von Doriano Romboni auf tragische Art und Weise zu Ende gegangen.
Was mit Doriano passiert ist, macht mich, aus unterschiedlichen Gründen, sprachlos. Zunächst war Doriano wie ein Held für mich, als ich jung war. Zu Beginn der 90er-Jahre habe ich die MotoGP-WM intensiv mitverfolgt und die 250er-Klasse war sehr beliebt. Vor allem in Italien, denn wir hatten Biaggi, Capirossi und Romboni. Ich war ein großer Fan von Doriano und ich hatte das Glück, ihn sehr gut zu kennen, denn er war ein guter Freund von meinem Vater Graziano. Er war immer sehr nett und freundlich zu mir, als ich damals zehn war. Auch der ganze Unfall war einfach unglaublich. Sein Leben in einem Rennen zu verlieren, das veranstaltet wurde, um an Marco Simoncelli zu erinnern. Diese vielen Dinge zusammen haben mich sprachlos gemacht und ich bin sehr, sehr traurig.