Cal Crutchlow (Ducati): Reifen-Drama bahnt sich an
Pramac-Pilot Andrea Iannone steuerte die beste Ducati auf Rang 8 – 0,929 sec hinter dem außerirdischen Weltmeister Marc Márquez (Repsol Honda). Die Werksfahrer Andrea Dovizioso und Cal Crutchlow verloren noch 0,3 und 0,5 sec mehr.
«Wir haben alle Settings von links nach rechts probiert», schilderte Crutchlow seinen Arbeitstag. «Aber es ist schwierig, auf dieser Strecke alles zu analysieren. Die Asphaltbedingungen ändern sich von Runde zu Runde. Wenn wir eine Änderung am Motorrad vornehmen, hat sich die Strecke verändert, bis ich wieder draußen bin. Hätte sich das Motorrad den ganzen Tag so verhalten, wie heute Morgen zwischen 10 und 11 Uhr, wäre ich glücklich mit dem Tag. Aber nach 11 Uhr fühlte sich jedes Motorrad schlechter an. Doch für mich stehen die positiven Dinge im Vordergrund.»
Crutchlow verbesserte sich gegenüber dem ersten Testtag um 1,4 sec. «Die Strecke hat 15 Kurven, in jeder war ich eine Kleinigkeit schneller», schmunzelte der Engländer. «Auf der Bremse und am Kurveneingang haben wir seit gestern große Fortschritte erzielt. Es geht aber auch um Selbstvertrauen. Ich muss mich erst an die GP14 gewöhnen. Sie muss ganz anders gefahren werden als das Bike, das ich bisher hatte.»
Verbesserungspotenzial ortet Crutchlow vor allem am Heck des Motorrades: «Es fehlt an Hinterrad-Grip und ich habe Schwierigkeiten in die Kurven einzulenken. Momentan können wir das aber nicht ändern. Damit werden wir uns am Donnerstag befassen. Auch mit der Lebenszeit der Reifen.»
Es fehlt an Selbstvertrauen
Längst ist dem letztjährigen Yamaha-Piloten aufgegangen, dass er bei Ducati eine Mammutaufgabe vor sich hat. «Versteht mich nicht falsch», meinte er zu SPEEDWEEK.com. «Aber es ist schwierig, wenn man vorne fuhr, konkurrenzfähig und schnell war, auf einmal das Fahren neu lernen zu müssen. Die Ducati ist so anders. Ich kann sie nicht einmal annährend so fahren wie die Yamaha. Jeder sagt mir, dass die Ducati besser funktioniert, wenn man sie aggressiv fährt. Das stimmt ein Stück weit, dazu braucht man aber auch das nötige Selbstvertrauen. Schritt für Schritt taste ich mich heran. Ich muss ja erst die ganzen neuen Sachen verstehen: die Elektronik, den Motor, alles. Ich tue mir schwer damit, mich diesem Motorrad anzupassen. Aber das ging wohl jedem vor mir gleich. Für mich ist jetzt mal positiv, dass ich von den Ducati um mich herum nicht weit entfernt bin. Wir wissen, wo wir uns verbessern müssen. Für mich ist es aber schwer an mir selbst zu arbeiten, wenn wir so viel Arbeit mit dem Motorrad haben.»
Während Weltmeister Marc Márquez die neuen Reifen von Bridgestone – die weichen wie die harten – lobte, erlebte es Crutchlow komplett anders. «Ich habe nur den harten Reifen probiert, eine Runde lang, aber er funktioniert auf diesem Motorrad nicht einmal im Ansatz. Außerdem habe ich ihn während der heißesten Phase des Tages probiert, ich bin viel gerutscht. Auf der Ducati arbeitet der weichere Reifen viel besser, mit ihm kann ich mehr Schräglage fahren. Den neuen weichen Reifen habe ich aber noch nicht getestet.»
Die Zeiten von Mittwoch, 5. Februar 2014
Pos | Fahrer | Motorrad | Zeit |
1. | Marc Márquez | Honda* | 1:59,926 |
2. | Dani Pedrosa | Honda* | 2:00,336 |
3. | Stefan Bradl | Honda* | 2:00,339 |
4. | Valentino Rossi | Yamaha* | 2:00,464 |
5. | Aleix Espargaró | FTR-Yamaha | 2:00,547 |
6. | Jorge Lorenzo | Yamaha* | 2:00,573 |
7. | Bradley Smith | Yamaha* | 2:00,603 |
8. | Andrea Iannone | Ducati* | 2:00,855 |
9. | Alvaro Bautista | Honda* | 2:00,897 |
10. | Pol Espargaró | Yamaha* | 2:01,061 |
11. | Andrea Dovizioso | Ducati* | 2:01,146 |
12. | Cal Crutchlow | Ducati* | 2:01,396 |
13. | Michele Pirro | Ducati | 2:02,177 |
14. | Nicky Hayden | Honda | 2:02,287 |
15. | Colin Edwards | FTR-Yamaha | 2:02,545 |
16. | Yonny Hernandez | Ducati | 2:02,675 |
17. | Kousuke Akiyoshi | Honda* | 2:02,692 |
18. | Hiroshi Aoyama | Honda | 2:02,825 |
19. | Katsuyuki Nakasuga | Yamaha* | 2:02,970 |
20. | Randy de Puniet | Suzuki* | 2:03,064 |
21. | Scott Redding | Honda | 2:03,117 |
22. | Michael Laverty | PBM-Aprilia | 2:03,528 |
23. | Héctor Barberá | Kawasaki | 2:04,551 |
24. | Broc Parkes | PBM-Aprilia | 2:04,619 |
25. | Karel Abraham | Honda | 2:05,261 |
26. | Mike di Meglio | Kawasaki | 2:05,355 |