Valentino Rossi: «Es wird wie auf der Autobahn»
Valentino Rossi
Valentino Rossi stieg nach dem Qualifying von seinem Motorrad, dann stoppte er einen Augenblick, dann warf er einen Blick auf den Zeitenmonitor, bevor er den Helm vom Kopf nahm.
Er schüttelt den Kopf.
«Am Sonntag wird es in den ersten Runden verrückt zugehen», ist der Movistar-Yamaha-Werkspilot überzeugt. «Zwölf Fahrer in einer Sekunde... Ich weiss beim besten Willen nicht, was die beste Strategie sein wird. Die erste Option: Ich werfe mich vom Start weg sofort ins Getümmel. Die zweite Option: Anfangs vorsichtig sein, unnötige Risiken vermeiden, warten bis sich der erste Gefechtsstaub verzogen hat, dann Vollgas. Aber ich denke, ich muss mich für die erste Version entscheiden. Und die ersten drei Rennrunden werden dann ähnlich crazy sein wie ein Qualifying-Run. Wenn du im ersten Teil des Rennens dicht an den Schnellsten dranbleiben kannst, dann kannst du nachher deine Trümpfe ausspielen.»
Der zehnte Startplatz war nicht gerade das, was sich Rossi zum Saisonauftakt vorgestellt hat. Schliesslich hat er beim zweiten Sepang-Test die Bestzeit gefahren. Die ganzen Wintertests sind erfreulich und ermutigend verkaufen, Lorenzo wurde mehrmals besiegt.
«Gut, der zehnte Platz ist nicht hinreissend, und ich muss mich ärgern, denn in der letzten Runde, und das wäre womöglich eine sehr schnelle geworden, hatte Iannone direkt vor mir Motorprobleme. Ich musste ihn überholen und durch eine Wolke mit dichtem Rauch durchstechen. Das Positive ist, dass ich nur eine halbe Sekunde hinter der Pole bin... Meine Pace fürs Rennen ist gut. Die offenen Fragen: Was passiert, wenn die Reifen im zweiten Teil des Rennens nachlassen?»
Valentino sparte nicht mit Lob für Weltmeister Marc Márquez. «Er hat hier nicht getestet, Er hatte einen Wadenbeinbruch und ist nicht fit. Er hat nicht die Vorteile der Open-Teams, also keine weicheren Reifen und keinen zusätzlichen Sprit, trotzdem steht er an erster Stelle.»
Valentino macht sich Sorgen um den Benzinverbrauch. Erstmals müssen die Prototypen am Sonntag mit 20 statt 21 Liter über die Distanz kommen. Aleix Espargaró, Edwards, die vier Ducati – sie dürfen alle 24 Liter an Bord haben.
«Bei uns ist der Verbrauch ein Problem», verriet Rossi. «Wir stecken in einer ziemlich miesen Situation. Aber ich muss von hinten starten, und zwar aus der vierten Reihe. Das könnte den Vorteil haben, dass ich einige Male Windschatten nützen und Benzin sparen kann. Ja, es wird zugehen wie auf der Autobahn. Am Ende des Rennens kann sich das vorteilhaft auswirken.»