Valentino Rossi: «Habe auf Márquez-Rücktritt gehofft»
Valentino Rossi
Valentino Rossi hat in Le Mans schon neun Podestplätze (er war hier sogar mit der Ducati Zweiter und Dritter) in der Königsklasse geschafft, er ist WM-Dritter und war 2014 schon bei zwei von vier Rennen auf dem Podest.
Deshalb lässt der Yamaha-Star auch keinen Zweifel mehr daran, dass er seinen Vertrag unbedingt verlängern will. «Ich bin happy mit dem Beginn dieser Weltmeisterschaft», räumt der 35-jährige Italiener ein. «Zwei zweite Plätze, das hört sich nicht so übel an. Aber leider war es bisher unmöglich, Marc zu besiegen. Trotzdem: Mein Level ist höher als im Vorjahr. Ich fühle mich besser auf dem Motorrad als 2013. Ich bin froh, wie in meinem Team und in meiner Box gearbeitet wird, wir verbessern unser Motorrad von Woche zu Woche. Das ist sehr positiv.»
«Le Mans ist keine wirkliche Fahrerstrecke», meint der neunfache Weltmeister. «Aber für mich ist die Strecke nicht schlecht, denn Yamaha war in der Vergangenheit hier immer konkurrenzfähig. Zum Glück sind die Wettervorhersagen diesmal erfreulich; es dürfte trocken bleiben.»
Rossi zeigte seine gute Form auch mit Platz 3 beim Montag-Test in Jerez. «Ich habe dort nicht viel Zeit auf Marc und Jorge verloren. Wir hatten zwar keine neuen Teile zum Testen, aber wir haben das Set-up verbessert und auch eine Lösung für das Qualifying gesucht, das bisher unsere Schwachstelle ist», schilderte Rossi. «Wir müssen auch in den ersten Rennrunden besser werden. Ich hoffe, dass wir hier auf der Strecke alles umsetzen können, was wir bei diesem Test rausgefunden haben.»
Rossi sagte im Herbst, er werde nach dem Mugello-GP vom 1. Juni entscheiden, ob er nach der Saison 2014 weiterfährt oder nicht.
«Inzwischen weiss jeder, dass ich weitermachen werde», erklärte der 106-fache GP-Sieger. «Ich werde in den nächsten Wochen mit Yamaha die Details aushandeln. Ich will für zwei Jahre unterschreiben. Ich will keinen Ein-Jahres-Vertrag. Es ist sinnlos, nur für ein weiteres Jahr zu unterschreiben. Ich fahre ja nicht weiter, weil ich noch einmal richtig Geld verdienen will. Ich will Erfolg haben. 2013 war nicht übel, ich habe ein Rennen gewonnen. Aber ich war 2013 in der zweiten Saisonhälfte ein bisschen zu weit von den Top-3 weg. Ich will jetzt rausfinden, ob ich in diesem Jahr eine stärkere Saison zustande bringe. Ehrlich gesagt, ich fühle mich besser. Deshalb lautet mein Projekt: Ich bleibe bis Ende 2016 bei Yamaha.»
Rossi weiss auch genau, wen er sich als Teamgefährten wünscht: Jorge Lorenzo, den Weltmeister von 2010 und 2012. Aber der Spanier wird auch von Repsol-Honda umworben.
Rossi: «Ich hoffe, dass Jorge bei Yamaha bleibt, denn Jorge und ich sind ein sehr starkes Team. Und so eine starke Fahrerpaarung stellt auch eine grosse Motivation für Yamaha dar. Mein Ziel ist momentan, Marc Márquez zu besiegen. Das ist zwar sehr, sehr schwierig, aber früher oder später wird es mir gelungen.»
Dann scherzte Valentino: «Ich weiss, dass Casey Stoner hier vor zwei Jahren am Donnerstag seinen Rücktritt per Saisonende 2012 angekündigt hat. Und für einen Augenblick habe ich heute gehofft, dass Marc hier heute dasselbe tun würde...»
Aber Márquez tat ihm diesen Gefallen nicht. Im Gegenteil. Er hat vor wenigen Tagen für 2015 und 2016 einen neuen HRC-Vertrag unterzeichnet.