Nicky Hayden über den MotoGP-Niedergang der USA
Nicky Hayden: «Eine Schande»
Das Drive M7 Aspar-Honda-Team muss in Indianapolis Nicky Hayden (32) wegen einer Handgelenksoperation ersetzen, deshalb kommt Leon Camier zu seinem MotoGP-Debüt. «Die Operation ist jetzt drei Wochen her, nächste Woche muss ich wieder bei meinem Arzt vorstellig werden», erzählte der Weltmeister von 2006. «Es lässt sich nicht abschätzen, wann ich wieder fahren kann. Sicher ist nur: ich werde noch dieses Jahr zurückkehren. Meiner Hand geht es bereits viel besser. Zwei Jahre lang hatte ich große Schwierigkeiten, bereits jetzt habe ich weniger Schmerzen als während der gesamten Saison.»
Wenn die MotoGP-WM in gut einer Woche nach Brünn kommt, wird kein Amerikaner am Start sein. «Eine Schande», meint Hayden. «Es ist noch nicht so lange her, da waren wir Amerikaner der Maßstab in der MotoGP-WM. Aber die Spanier haben die Meisterschaft auf ein neues Level gehoben, die Fahrer beginnen schon sehr jung in Rennfahrer-Schulen, sie bekommen viel Unterstützung. In Amerika steht es dagegen nicht gut um die nationale Meisterschaft, dieses Jahr gibt es nur sechs Rennen. Die Rennen gehen nur noch über zwei Tage, deshalb haben die Fahrer wenig Training und es herrscht wenig Wettbewerb. Es geht heute weniger um echtes Talent, sondern darum Sponsoren zu haben, Fahrer bezahlen für ihren Platz.»
«Ich hoffe, dass wir nur eine Momentaufnahme erleben», meint der Honda-Pilot zur aktuellen US-Schwäche. «In den Nachwuchsklassen in den USA gab es dieses Jahr schon einige gute Rennen, wir haben talentierte Fahrer.»
Bis heute brachten die USA sieben MotoGP-Weltmeister hervor: Kenny Roberts, Freddie Spencer, Eddie Lawson, Wayne Rainey, Kevin Schwantz, Kenny Roberts junior und Nicky Hayden. Allesamt zwischen 1978 und 2006.