Leon Camier (Rang 16): «Der harte Teil kommt noch»
Der englische Superbike-WM-Star Leon Camier stellte im MotoGP-Qualifying von Indianapolis seine fahrerischen Qualitäten unter Beweis: Der Nicky-Hayden-Ersatz stellte seine Production-Honda RCV1000R auf den 16. Startplatz, er liess seinen Teamkollegen Hiroshi Aoyama um zwei Plätze hinter sich.
Es kommt nicht alle Tage vor, dass sich ein MotoGP-Pilot von Freitag auf Samstag um sechs volle Sekunden verbessert; dem Honda-Fahrer aus dem Drive M7-Aspar-Team ist es gelungen.
Camier zeigt sich als Überraschungsmann des Wochenendes, er steigerte sich bei seinem ersten Auftritt mit einem MotoGP-Bike von Ausfahrt zu Ausfahrt.
Mit 1:33,747 min sicherte sich Camier den 16. Startplatz. «Damit bin ich wirklich happy. Wir haben gegenüber Freitag einen Riesenschritt nach vorne gemacht. Ich hatte richtig Freude beim Fahren. Für Samstag haben wir uns einen guten Plan zurechtgelegt. Wir sagten, wir machen das Set-up so, dass ich mich wohl fühle und möglichst viele Runden fahren kann. Alles ist neu für mich, die Strecke, das Bike, die Karbonbremsen, die Bridgestone-Reifen. Ich muss an diesem Wochenende viel lernen. Aber das Team hat viel Erfahrung, sie haben mir viel geholfen. So konnte ich mich rasch mit dem Motorrad anfreunden. Aber ich muss mich noch besser an das Limit von der Suspension und den Reifen rantasten. Im Quali ging alles gut, aber der härteste Teil steht uns noch bevor...»
«Wenn du bei Null beginnst, ist es manchmal einfach, erste Fortschritte zu machen», weiss Camier. «Aber dann stösst du vielleicht an eine Grenze. Wie auch immer, ich freue mich riesig auf mein erstes MotoGP-Rennen. Ich kann kein Resultat vorher sagen. Mein Ziel ist es, weitere Runden abzuspulen und so viel Erfahrung wie möglich zu sammeln. Ich kann im Rennen mehr lernen als an den zwei Tagen zuvor zusammen, davon bin ich überzeugt.»
Leon Camiers letzter GP-Auftritt liegt eine hübsche Weile zurück – Sachsenring 2003.
Der heute 28-jährige Engländer debütierte 2002 mit 15 Jahren als Wildcard-Pilot beim Catalunya-GP in der 125er-WM, er fuhr 2002 zwei weitere Wildcard-Einsätze. In der Saison 2003 bestritt er die ersten neun 125er-WM-Rennen bis zum GP von Deutschland, dann entschloss er sich zu einer Karriere in der Britischen Meisterschaft und nachher in der Superbike-WM.