Stefan Bradl in Indy von vielen Sorgen geplagt
«Mir fehlen pro Runde 0,2 sec», meint Stefan Bradl
Betretene Mienen in der Box von LCR-Honda. Stefan Bradl beendete das Warm-up am Sonntagmorgen nur als Neunter, zum Schnellsten Marc Márquez (Repsol Honda) fehlen dem 24-Jährigen 0,749 sec. Nach Startplatz 10 der nächste Tiefschlag.
«Schon am Samstag hatte ich im Training das Problem, dass ich über das Vorderrad in die Kurven reingeslidet bin», erklärte Bradl SPEEDWEEK.com. «Im Warm-up haben wir was ausprobiert. In eine Richtung war es besser, in die andere Richtung haben wir jetzt deutlich mehr Bewegung im Vorderrad, was sich auch nicht toll anfühlt. Zum Rennen werden wir wohl einen Kompromiss eingehen. Wir müssen einen Mittelweg finden, damit der Vorderreifen nicht überhitzt. Es ist nicht so, dass mir das Vorderrad wegrutscht, es ist ein Reindriften übers Vorderrad. Mit vollem Tank hat sich der Gummi stark bewegt. Den harten Vorderreifen hat nur Pedrosa ins Auge gefasst, sonst keiner. Alle anderen bleiben bei der Medium-Mischung, weil der hitzeresistent und sein Grip in maximaler Schräglage besser ist. Der harte Vorderreifen hat dafür mehr Bremsstabilität.»
«Ich war jetzt nicht ganz so schnell, von der Pace her war ich aber konstant», so Bradl. «Nur fehlen halt 2/10 sec pro Runde, das ist das Problem.»
Der Kompromiss ist die sichere Variante, ihr wollt nichts riskieren? Bradl: «Das kann nicht so schlecht sein. Die Frage ist halt, ob wir uns damit verbessern. Wir werden sehen, wie die Reifen arbeiten, auch nach 15 Runden. Das wird für jeden ein Problem werden, denke ich.»
Im Training konnten die nach Open-Reglement fahrenden Aleix Espargaró, Andrea Dovizioso, Andrea Iannone und Scott Redding auftrumpfen, deren harter Hinterreifen entspricht dem weichen der Factory-Piloten.
Werden die Open-Piloten aufgrund der Reifensituation allesamt chancenlos sein? «Am Anfang werden die sicher mitblasen können, weil sie gut Grip haben», meint Bradl. «Wie es aber nach 10 oder 15 Runden ausschaut, kann man nicht sagen.»