Marco Melandri: MotoGP-Comeback mit Aprilia-Werk
Marco Melandri
Aprilia Racing hat die von Piaggio-Eigentümer Roberto Colannino im Oktober 2013 angekündigte Rückkehr in die MotoGP-WM von 2016 auf 2015 vorverlegt – und bisher noch keine Fahrerverpflichtung verlautbart.
Aber in Italien pfeifen es bereits die Spatzen von den Dächern: Niemand Geringerer als Marco Melandri wird das Comeback der Erfolgsmarke aus Noale mit 53 Weltmeistertiteln anführen.
Es ist von einem Zwei-Jahres-Vertrag zu hören, den Melandri (er wurde am 7. August 32 Jahre alt) unterschrieben haben soll.
Melandri fuhr 2006 in der MotoGP-WM bei Gresini auf einer Fortuna-Honda, 2007 ebenfalls bei Gresini, 2008 scheiterte er bei Ducati wie viele andere an der widerspenstigen Desmosedici; für 2009 unterschrieb er einen Kawasaki-Werksvertrag. Doch im Januar zog sich das japanische Werk wegen der Finanzkrise aus der Königsklasse zurück, Melandri sagte beim Nachfolge-Team Hayate zu – und holte in Le Mans mit der Kawasaki einen Podestplatz.
Dann verabschiedete sich der Italiener in die Superbike-WM. Er fuhr im Yamaha-Werksteam, dann bei BMW, bei BMW Italia, jetzt die erste Saison im Aprilia-Werksteam.
«Macio» ist soeben Vater geworden und liegt momentan in der Weltmeisterschaft an fünfter Stelle mit einem Rückstand von 108 Punkten auf Leader Tom Sykes (Kawasaki).
Melandri kündigte zuletzt mehrmals an, er werde nur mit einem siegfähigen Motorrad in die MotoGP-WM zurückkehren.
Aber er nützt dem italienischen Werk in der Königsklasse mit seiner immensen Erfahrung sicher mehr als in der Superbike-WM. Auch wenn bei Aprilia intern einige SBK-Verfechter seine MotoGP-Rückkehr noch nicht wahrhaben wollen.
Setzt Aprilia in der Superbike-WM 2015 nur noch ein Satelliten-Team ein, ist dies ein Argument pro MotoGP für Melandri.
Marco Melandri: Ein Aprilia-Urgestein
Melandri war schon 2002 Viertelliter-Weltmeister auf Aprilia, 2000 landete er auf der Werks-Aprilia 250 an fünfter Stelle, 2001 sicherte er sich den dritten WM-Rang.
In der 125er-WM schaffte Melandri 1999 nur den zweiten WM-Rang hinter Alzamora – er verpasste den Titel mit 226 zu 227 Punkten haarscharf. Er hat damals fünf WM-Rennen gewonnen, Alzamora null.
Melandri hat in der 125er-WM sieben GP-Siege gefeiert, auf der 250er gelangen ihm zehn GP-Siege, in der MotoGP-Klasse zwei in der Saison 2005 und drei in der Saison 2006. Vor neun Jahren schaffte er den zweiten MotoGP-WM-Rang hinter Valentino Rossi.