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Forward-Yamaha: Stefan Bradl soll Open-Class gewinnen

Von Günther Wiesinger
Forward-Yamaha: Marco Curioni, Giovanni Cuzari Kouichi Tsuji, Lin Jarvis

Forward-Yamaha: Marco Curioni, Giovanni Cuzari Kouichi Tsuji, Lin Jarvis

Forward Yamaha hat den Vertrag mit Yamaha für 2015 verlängert, Stefan Bradl kann mit erlesenem Material rechnen. Er soll gegen Avintia-Ducati und Honda die Open-Class gewinnen.

Das NGM Forward Racing-Team lud am Samstagabend in Aragón zu einer Pressekonferenz, um den neuen Vertrag mit Yamaha für die MotoGP-Saison 2015 zu verlautbaren.

Für Forward waren Teambesitzer Giovanni Cuzari und Marco Curioni dabei, für Yamaha Rennchef Kouichi Tsuji und Lin Jarvis.

Dass Stefan Bradl bei Forward nächstes Jahr 2015-Werksmotoren erhält und Chassis des Jahrgangs 2014, das war längst kein Geheimnis mehr.

Aber Rennchef Tsuji hielt fest: «Bei Yamaha gibt es kein 2013 und kein 2014-Chassis, es gibt jedes Jahr viele unterschiedliche Variationen. Wir werden Stefan Bradl bei den Wintertests alle verfügbaren Versionen ausprobieren lassen, dann entscheiden wir.»
Yamaha rüstete 2014 erstmals in der MotoGP-Viertakt-Ära ein drittes Team aus.

Und die Ergebnisse von Aleix Espargaró übertrafen alle Erwartungen. «Wir müssen uns bei Yamaha herzlich bedanken, denn sie haben an unser Team geglaubt und uns bei diesem wunderbaren Projekt unterstützt», erklärte Giovanni Cuzari.

«Ehrlich gesagt, wir haben am Saisonstart nicht mit so guten Resultaten von unseren Open-Teams gerechnet», gab Tsuji zu. «Deshalb sind wir froh, mit Forward ein neues Agreement vereinbart zu haben. Durch das Forward-Projekt ist es uns gelungen, die MotoGP-Klasse attraktiver und konkurrenzfähiger zu machen. Dass Aleix manchmal schneller sein würde als unsere Werksfahrer, war eine Überraschung. Das klappte oft in den Trainings, auch wegen der weichen Hinterreifen. Aber wegen der Einheits-Elektronik haben die Werksteams mit ihrer hauseigenen Software in den Rennen immer noch Vorteile gegenüber der Open-Class.»

«Die Ergebnisse von Aleix Espargaró waren in diesem Jahr aussergewöhnlich», räumte Lin Jarvis ein, der Managing Direktor von Yamaha Factory Racing. «Wir haben uns zu diesem Open-Projekt entschlossen, um die WM-Serie zu unterstützen. Es war der Masterplan von Dorna-Chef Ezpeleta, mehr Prototypen in die Meisterschaft zu bringen und die Qualität der WM zu erhöhen. Und wir haben die Open-Class 2014 klar beherrscht. Das Parc Fermé war ja für Forward wie ein reservierter Parkplatz. Aleix stand fast nach jedem Qualifying und Rennen dort – als bester Open-Fahrer.»
Aleix Espargaró war 2014 in Assen auf der Pole-Position. In Sachsen qualifizierte er sich an die vierte Stelle – vor den beiden Werks-Yamaha. Er war in der Sommerpause WM-Sechster, jetzt ist er WM-Siebter.
Was erwartet Kouichi Tsuji 2015 von Stefan Bradl? «Ich habe mich schon mehrmals mit Stefan unterhalten», erzählte der Yamaha-Rennchef. «Er ist ein starker Fahrer, das hat er auch im Aragón-Training gezeigt. Wir trauen ihm zu, dass er ähnliche Resultate erreicht wie Aleix Espargaró in dieser Saison. Er ist unsere grosse Hoffnung auf den Gewinn der Open-Class-Wertung 2015.»

Honda wird nächstes Jahr die diesjährigen Prototypen einsetzen, allerdings (wie Yamaha) ohne Seamless-Getriebe, das mit der Einheits-ECU noch nicht harmoniert.

Der zweite Fahrer wird voraussichtlich Loris Baz sein. «Mich wundert, dass Baz vom Aspar-Team zuerst einen Vertrag bekam und ein paar Tage später wegen seiner Körpergrösse von 193 cm wieder entlassen wurde», sagte Lin Jarvis. «Er wird ja in den sieben Tagen dazwischen nicht grösser geworden sein.»

Yamaha kann sich gut vorstellen, die M1 auf Baz anzupassen, «wenn er von Forward verpflichtet wird», fügte Lin Jarvis bei.

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