Jorge Lorenzo: «2015 könnte unser Jahr werden»
Das Rennen in Mugello: Lorenzo führt bereits vor Dovizioso (04), Marquez und Iannone
Drei Siege hintereinander, den Rückstand auf Rossi von 39 auf sechs Punkte gekürzt, den vierten MotoGP-Sieg in Mugello erobert nach 2011, 2012 und 2013, dazu kommt Platz 2 im Vorjahr: Jorge Lorenzo hat zu seiner alten Bestform zurückgefunden, die ihm die WM-Titel 2010 und 2012 beschert hat.
Lorenzo zeigte sich in der ersten Runde so aggressiv wie immer, dann stürmte er unaufhaltsam auf und davon. Nach 18 Runden lag er 8,4 Sekunden vor Iannone.
«Ja, ich habe schon vor dem Training gesagt, 2015 kann unser grosses Jahr werden. Aber ich habe keinen Sieg angekündigt, ich rede auch nicht vom Titel, denn die Meisterschaft dauert noch sehr lange. Sicher werden auch die Gegner stärker, sie werden wieder eine Bedrohung werden. Aber wir haben bei Yamaha fünf von sechs Rennen gewonnen, das heisst was. Das bedeutet, dass unser Motorrad sehr gut funktioniert, sogar hier auf der Hausstrecke von Ducati. Andrea Iannone war hier sehr stark, im Quali und im Warm-up. Aber heute um 14 Uhr waren die Verhältnisse anders. Es war sogar für mich unmöglich, 1:47,5 min zu fahren. Zum Glück konnten die anderen nicht unter 1:48 min fahren, ich zumindest hohe 1:48er-Zeiten. Das war heute mein Glück. Irgendwie fiel mir der Sieg heute leichter als erwartet, in manchen Runden konnte ich sechs oder sieben Zehntel auf die Verfolger rausfahren. Wenn sich so ein Szenario abzeichnet, musst du daraus Kapital schlagen.»
In der ersten Runde wehrte sich Dovizioso hartnäckig, doch Lorenzo presste sich unbarmherzig vorbei auf Platz 1. «Beim Start hat es mit der Kupplung nicht ideal geklappt, Dovizioso ging an die Spitze, aber in der ersten Kurve fand ich eine ausgezeichnete Linie, ich konnte schwungvoll beschleunigen, ich fuhr mit sehr hohem Kurvenspeed. Ich habe viel riskiert und Andrea auf der Aussenspur überholt. Ich wusste, dass Iannone heute im Rennen stärker sein würde als Dovi, das ahnte ich nach dem Warm-up. Also habe ich Dovi möglichst rasch überholt, um ihn zwischen mich und Iannone zu schieben, das gelang mir vor der Arrabiata 1. Nachher bin ich wie ein Verrückter gefahren, um diesen Vorsprung rauszuholen.»
Jetzt kommt der Barcelona-GP, das wahre Heimrennen des Yamaha-Stars, Rossi liegt nur noch sechs Punkte voran.
«Valentino zeigt eine unglaubliche Saison, er war bei sechs Rennen sechsmal auf dem Podium», rechnet Jorge vor. «Zum Glück hat ihm Iannone heute vier Punkte weggenommen. Ich habe dreimal hintereinander gewonnen, aber Valentino lässt sich bisher nicht einholen. Trotzdem ist es mir lieber, sechs Punkte hinter ihm zu sein als 39. Wir haben bei den letzten drei Rennen grossartige Leistungen vollbracht, dadurch konnten wir ihm auf den Pelz rücken. Aber in zwei Wochen in Montmeló kann alles passieren. Ich kann Punkte verlieren, ich kann hinter Valentino ins Ziel kommen, hinter den beiden Ducati oder hinter Márquez. Wir werden also emsig weiterarbeiten müssen, auch wir Fahrer müssen uns anstrengen. Yamaha bemüht sich ohne Unterlass. Wie gesagt: 2015 könnte unser Jahr werden.»