MotoGP: Bagnaia über die Niederlage

Michael van der Mark: Nie mit Abraham-Team gesprochen

Von Jiri Miksik
Paddock in Assen: Der AB Motoracing-Lkw steht in den Niederlanden...

Paddock in Assen: Der AB Motoracing-Lkw steht in den Niederlanden...

Karel Abraham jr. meint, Michael van der Mark habe nie mit dem AB Motoracong-Team verhandelt. Sein Vater kommt heute nach Asen, um mit der Dorna wegen des Brünn-GP zu diskutieren. Es droht eine Absage.

Karel Abraham junior (AB Motoracing) hätte es nicht gestört,  wenn Superbike-Pilot Michael van der Mark seinen Platz bei der Dutch-TT übernommen hätte.

Karel Abraham (25) leidet seit dem Samstag-Crash in Barcelona an einer ernsthaften Zehenverletzung. Statt Abraham wäre ein schneller, beliebter Lokalmatador für Assen eine große Chance für das Team gewesen.

Trotz seiner Verletzungen am linken Fuss hat Abraham am Mittwochnachmittag sein Team AB Motoracing in Assen besucht. Erst am Freitag fliegt Abraham zurück nach Tschechien.

«Der mittlere Knochen der großen Zehe am linken Fuß ist gebrochen. Auch alle Muskeln um ihn herum sind beschädigt. In den nächsten Wochen werde ich dadurch gehandicapt sein. Ich fahre also nicht auf dem Sachsenring», erklärte Abraham, der seit zwölf Rennen punktelos ist.

Nach Abrahams Verletzung kamen für Assen einige Fahrer als Ersatz in Frage, einschließlich Michael van der Mark.

«Mark war Wunschfahrer Nummer 1. Teils, weil er von Honda vorgeschlagen wurde. Ich habe ihn bis heute noch nie getroffen. Aber ich weiß, dass Michael sehr schnell ist. Ein junger, schneller Fahrer auf seinem Heimkurs; das wäre vielversprechend gewesen. Dazu ist er auch sehr beliebt und wollte vor seinem Publikum etwas zeigen. Für das Team AB Motoracing wäre das eine gute Gelegenheit gewesen. Aber es gibt ein hohes Unfallrisiko. Nicht nur für van der Mark, sondern auch für das Team. Ein Sturz kostet in der MotoGP sehr viel Geld. Daran ist die Verpflichtung schliesslich gescheitert. Aber wie auch immer, ich war bei den Gesprächen nicht dabei», schilderte der MotoGP-Pilot.

Abraham bezweifelt, dass sein gleichnamiger Vater, Besitzer des Teams AB Motoracing, und Michael van der Mark in der vergangenen Woche tatsächlich miteinander gesprochen haben.

«Eigentlich, denke ich, dass er mit niemandem aus dem Team gesprochen hat. Ich vermute, dass Honda meinem Team mitgeteilt hat, dass van der Mark fahren kann und Honda van der Mark gefragt hat hat, ob er verfügbar sei. Mehr ist nicht passiert. Es gab einen grossen Rummel um ihn in den Medien, ohne dass die beiden Parteien wirklich miteinander verhandelt haben.»

«Letztendlich stellt sich die Frage, welche Leistungen van der Mark zeigen hätte können», betont Abraham junior. «Das Bike ist nicht einfach zu fahren, es war bisher für mich eine schwere Saison ohne Punkte. Das Showa-Fahrwerk war das Hauptproblem. Durch neue Teile haben wir Fortschritte erzielt, die Ergebnisse wurden besser.»

Übrigens: Karel Abraham senior kommt heute am Donnerstag in Assen. Nicht wegen weiterer Verhandlungen über van der Mark, sondern um mit der Dorna über den Grand Prix von Tschechien 2015 zu sprechen, der immer noch in Frage gestellt ist.

«Brünn war schon 2014 ein Fragezeichen. Nun ist das Problem noch größer. Leider weiß ich hier auch nicht alle Details», schilderte Abraham junior. «Es findet in Brünn ein großer politischer Kampf statt. Es geht ums Geld. Das ist Grund, warum mein Vater nach Assen kommt, er will mit der Dorna über den tschechischen Grand Prix reden. Es wäre so schade, wenn das Rennen nicht stattfindet.»

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