Marco Melandri: Das Theater geht in Assen weiter
Marco Melandri
Zu Beginn des Catalunya-GP sah es so aus, als sei das Rennen in Montmeló die Abschiedsvorstellung von Marco Melandri in der MotoGP-WM.
Aber Aprilia-Renndirektor Romano Albesiano und Melandri-Manager Alberto Vergani fanden keine einvernehmliche Lösung, es geht um viel Geld.
Die Jahresgage von Melandri wird auf rund 800.000 Euro geschätzt, jetzt wird um die Höhe der Abfindung gestritten.
«Marco Melandri wird auch in Assen fahren», versicherte Albesiano jetzt gegenüber SPEEDWEEK.com.
Das italienische Fachmagazin «motosprint» hatte etwas voreilig berichtet, der Brite Michael Laverty werde Melandri in Assen ersetzen.
Laverty bestritt 2014 die MotoGP-WM auf einer PBM-Aprilia, er ist jetzt Aprilia-MotoGP-Testfahrer, bestreitet aber gleichzeitig die Britische Superbike-Meisterschaft. Und es gibt eine Terminüberschneidung mit der MotoGP-WM...
Bei der Suche nach einem anderen vielversprechenden Ersatz für Melandri ist Aprilia Racing bisher nicht fündig geworden. Alex De Angelis bekommt bei IodaRacing bisher keine Freigabe.
Marco Melandri, MotoGP-Vizeweltmeister 2006 auf Gresini-Honda, hat im Vorjahr immer betont, er werde nur in die MotoGP-WM zurückkehren, wenn ihm ein Sieger-Motorrad angeboten wird.
Doch schliesslich zog Aprilia das Superbike-Werksteam zurück, das Red Devils-Aprilia-SBK-Team wurde mit Jordi Torres und Leon Haslam bestückt, Melandri wegen eines Zwei-Jahres-Vertrags in die MotoGP-WM zwangsverpflichtet.
Der Routinier empfand das als Nötigung und als Vertragsbruch.
Die Scherben lassen sich nicht mehr kitten. Melandri wird 2016 die Superbike-WM auf der neuen R1-Werks-Yamaha bestreiten, das steht fest.
Wie lange sich Marco Melandri noch mit 4 Sekunden Abstand zur Bestzeit auf der Aprilia RS-GP abmühen wird, lässt sich nicht vorhersagen.
Wenn Aprilia keine finanziellen Zugeständnisse macht, wird sich der 22-fache GP-Sieger notfalls bis zum Saisonende durchwursteln.