Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Valentino Rossi: «Jetzt mehr Druck auf Jorge»

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi

Valentino Rossi

Wenn Jorge Lorenzo am Sonntag keine Punkte holt, reicht Valentino Rossi in Sepang ein dritter Platz zum Titelgewinn. Die Dramatik steigt.

14 Rennen hat Valentino in Sepang in der Königsklasse bereits bestritten, zehnmal war er auf dem Podest, sechsmal hat er gewonnen, dreimal hat er hier auch den Titelgewinnen gefeiert.

Aber einen so hartnäckigen Titelgegner wie Jorge Lorenzo 2015 hat er wohl noch nie vorgefunden.

Von einem gewöhnlichen Rennen will niemand reden. Die Spannung steigt, Jorge Lorenzo und Valentino stehen weiter im Brennpunkt des Interesses. Bisher haben sie in diesem Jahr zehn der 16 Rennen gewonnen, sechsmal holte Lorenzo das Punktemaximum, viermal Rossi. Aber der Italiener liegt elf Punkte voran.

«Es ist eine lange Saison. Fast vom ersten Rennen weg streiten Jorge und ich um jeden einzelnen Punkt», seufzt Rossi. «Es ist sehr schwierig. Der Druck ist gewaltig. Wir gehen durch Höhen und Tiefen. Jetzt sind wir hier in Malaysia, es sind nur noch zwei Rennen zu fahren. Es wird sehr schwierig. Aber gleichzeitig erleben die Fans einen grossartigen Zweikampf. Denn unser Level und unser Speed sind sehr ähnlich, der Punkteabstand ist überschaubar. Das Saisonfinale ist wie ein Fussmallmatch mit zwei Halbzeiten. Die erste Halbzeit in Sepang, die zweite in Valencia. Wir hoffen, dass wir bereit sind für dieses Finale.»

«Sepang ist eine grossartige Strecke, ich mag sie sehr. Ich denke, der Grossteil der Fahrer fährt gerne hier, denn das Layout der Piste ist fantastisch. Doch der Grip des Asphalts hat in den letzten Jahren stark nachgelassen, der Belag ist stark beansprucht worden. Dadurch wird alles schwieriger, in Verbindung mit dem heissen, schwülen Wetter. Trotzdem ist es ein wahres Vergnügen, hier mit der MotoGP-Maschine rumzufahren», versichert der WM-Leader.

Rossi klagte im Vorjahr über die beschwerlichen letzten Rennrunden, auch diesmal steht ein 20-Runden-Überlebenskampf bevor. «Wenn du im Training rumfährst, bildest du dir ein, du kannst unmöglich mehr als fünf Runden am Stück fahren. Du machst dir Sorgen wegen der 20 Rennrunden. Im Rennen ändern sich die Situationen immer. Aber die letzten Runden sind hier immer unglaublich anstrengend. Es gibt keinen Grand Prix, wo du deinen Körper, die Reifen und dein Bike so ans Limit bringst wie hier.»

Rossi müsste am Sonntag 15 Punkte mehr holen als Lorenzo, dann wäre er vorzeitig Weltmeister. Das heisst: bei einem Nuller von Lorenzo würde ihm ein dritter Platz zum Titelgewinn reichen.

«Ja, es ist meine erste Chance, den Titel zu gewinnen», weiss der 36-jährige Italiener. «Das bedeutet etwas mehr Druck für Jorge, denn er muss unbedingt Punkte auf mich wettmachen, bevor wir nach Valencia kommen. Aber es ändert sich nichts an meiner Strategie. Wir müssen wie immer im Training gute Arbeit leisten, gut vorbereitet ins Quali und ins Rennen gehen und das Wetter im Auge behalten.»

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