Meregalli (Yamaha): «Rossi ist sehr zuversichtlich»
Am Mittwoch schloss Jorge Lorenzo den Sepang-Test mit 1:59,580 min als Tagesschnellster ab. Diese Runde legte der Spanier in den letzten Testminuten vor. Zum Vergleich: Die Pole-Zeit beim Malaysia-GP 2015 lag bei 1:59,053 min, die schnellste Rennrunde war eine 2:00,606 min. Lorenzos Movistar-Yamaha-Teamkollege Valentino Rossi lag ganze 0,976 sec hinter dem Weltmeister. Repsol-Honda-Pilot Marc Márquez musste sich mit 1,303 sec Rückstand auf Lorenzo klar geschlagen geben.
Lorenzo und Rossi standen zwei Yamaha-Versionen zur Verfügung. Eine war der 2015er-Yamaha sehr ähnlich, das andere Modell wies größere Modifikationen auf. Da die Michelin-Vorderreifen verbessert wurden, waren sich die Yamaha-Stars einig, dass sie die M1-Version mit den geringeren Modifikationen bevorzugen. «Die 2016er-Version hat gute Aspekte, aber beim Bremsen stecken wir in Problemen. Für mich wird es interessant, die neue Maschine auf Phillip Island zu fahren. Doch derzeit bevorzugen beide Fahrer die Maschine, die der 2015er-Yamaha ähnlicher ist», erklärte Rossi. Bei dieser Maschine liegt der Tank wie im Vorjahr vor dem Fahrer, das zweite Modell hat den Tank im Heck.
In der Nacht zum Mittwoch sorgten Regenschauer dafür, dass die Strecke auch am Morgen noch feuchte Stellen aufwies. Massimo Meregegalli, Movistar-Yamaha-Teammanager in der Box von Valentino Rossi (in der Box von Lorenzo ist Wilco Zeelenberg als Teammanager zuständig), erklärte: «Das Wetter erlaubte es uns nicht, die geplante Testarbeit vollständig zu erledigen. Daher konnten wir zwischen den Bike-Varianten noch keine endgültige Entscheidung treffen. Doch wir wissen zu 80 Prozent, mit welchen Bike wir in die Saison starten wollen. Leider müssen wir noch zwei Wochen warten, denn die Entscheidung fällt erst auf Phillip Island.»
Jorge Lorenzo ist derzeit der schnellste Fahrer auf den neuen Michelin-Einheitsreifen. «Ich muss sagen, Michelin hat einen fantastischen Job gemacht», lobte Meregalli gegenüber «motogp.com». «Nach dem Test in Valencia war das Gefühl im Vergleich zu Bridgestone ganz anders, doch in Sepang hatten sie ab dem ersten Tag ein sehr gutes Gefühl. Jorge sagte mehrmals, dass er sehr viel Vertrauen zum Reifen hat. Bei seinem Sturz verlor er zwar die Front, aber er konnte verstehen, warum es dazu kam. Sobald er wieder auf dem Bike saß, war er schnell.»
«Es hat mich überrascht, wie gut unsere japanischen Ingenieure mit der Anpassung der Software vorankamen. Wie bei den Reifen war der erste Versuch in Valencia nicht so großartig. Ich hatte Zweifel, bevor wir nach Sepang kamen. Doch meine Zweifel verschwanden bei diesem Test sofort.»
Valentino lag fast eine Sekunde hinter Jorge. Wie kam es dazu? «Zunächst pusht Valentino bei Testfahrten meistens nicht zu hundert Prozent. Wie Jorge sagte, vermitteln die Reifen nun ein viel besseres Gefühl, doch auf seiner schnellsten Runden machte Valentino einen Fehler auf dem letzten Teil der Strecke. Das kostete ihn ein paar Zehntel. Doch er ist sehr zuversichtlich. Für uns ist es sehr wichtig, dass wir mit vielen Informationen aus Sepang abreisen. Daher bereiten wir den Phillip Island-Test schon mit einer ganz anderen Stimmung vor.»