Andrea Iannone (8.): «Nur 70 oder 80 Prozent gepusht»
Andrea Iannone gegen Maverick Viñales
Österreich-Sieger Andrea Iannone setzte sich von der dritten Position aus mit einem großartigen Start im MotoGP-Rennen an die Spitze und führte bis zur 17. Runde. Er hätte der erste Ducati-Fahrer seit Casey Stoner werden können, der zwei Rennen in Folge gewinnt. Stoner gewann zuletzt 2010 zwei aufeinanderfolgende MotoGP-Rennen für Ducati in Aragón und Motegi.
Doch der weiche Michelin-Vorderreifen machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Iannone fiel in den letzten Runden auf die achte Position zurück. Damit lag er hinter Loris Baz, Héctor Barberá, Eugene Laverty und Danilo Petrucci aus den Ducati-Kundenteams. «Ich bin sehr zufrieden mit dem größten Teil des Rennens, denn ich lag an der Spitze und versuchte, die Reifen vorne und hinten bestmöglich zu schonen. Doch leider wurde es in den letzten sieben Runden sehr schwierig, die Situation zu kontrollieren. Mein Vorderreifen war zerstört. Trotzdem glaube ich nicht, dass die Wahl der weichen Vorder- und Hinterreifen falsch war, aber diese Reifen machten Probleme, da wenig Wasser auf der Strecke war. Das war der Grund, warum ich im letzten Teil des Rennens keine gute Pace mehr hatte. Ich hatte fest mit einem Bikewechsel gerechnet. Ich sprach in der Startaustellung mit meinen Technikern. Wir waren uns sicher, dass wir nach der ersten Rennhälfte die Bikes wechseln würden. Deshalb wählten wir auch diese Reifen aus. Doch die Strecke trocknete nur sehr langsam ab.»
Trotzdem hatte Iannone auch Positives zu berichten. «Ich konnte mein Gefühl bei nassen Bedingungen im Vergleich zum Sachsenring stark verbessern. Ich hatte besseren Speed und mehr Gefühl für das Bike, was für zukünftige Rennen sehr wichtig ist. Zudem haben wir hier viel über diese Art von Rennen gelernt, denn beim nächsten Mal werden wir noch mehr über alles nachdenken. Leider war die Situation hier schwierig, denn wir hatten nur eine nasse Session am Morgen, in der ich nur drei Runden fuhr, da sich mein erster Vorderreifen seltsam anfühlte, er hatte keinen Grip, ich verlor in jeder Kurve beinahe die Front. Ich kam zurück an die Box, mit dem zweiten Reifen war dann alles in Ordnung. Natürlich war ich schnell, aber wir hatten nicht genug Informationen, um jedes Detail zu analysieren. Das ist das Resultat.»
«Ich hatte kein Problem mit dem Hinterreifen, er hatte das gesamte Rennen über guten Grip. Doch ich habe den Vorderreifen zerstört, weil nur wenig Wasser auf dem Asphalt stand. Für diese Bedingungen war er etwas zu weich. Ich habe den Vorderreifen nicht zu sehr beansprucht, denn ich pushte nicht zu hundert Prozent. Es waren das gesamte Rennen über nur 70 oder 80 Prozent. Das Problem war, dass es im letzten Teil des Rennens für mich unmöglich war, überhaupt noch zu pushen», erklärte der WM-Sechste aus Vasto, der vier Punkte hinter Maverick Viñales liegt.