MotoGP: Ist BMW 2012 dabei?
Troy Corser auf BMW: Denken die Bayern um?
Im Dezember 2005 versprach der damalige BMW-Motorrad-Chef Dr. Herbert Diess dem spanischen Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta, das renommierte deutsche Motorradwerk werde 2007 mit einer 800-ccm-Maschine in die MotoGP-WM einsteigen.
Jahrelang war bei der italienischen Firma Oral Engineering von Ex-Ferrari-Konstrukteur Mauro Forghieri eine 990-ccm-Dreizylinder-Maschine entwickelt worden. Dieses Motorrad wurde jedoch von allen Testfahrern wie Luca Cadalora und Jeremy McWilliams belächelt. Das Triebwerk war zu stark von der Formel 1 abgeleitet und deshalb zu drehmomentschwach, das Fahrwerk veraltet. Im Laufe der Jahre sollen bis zu 30 Millionen Euro in dieses sinnlose Projekt investiert worden sein. Ein Albtraum für den schlecht informierten Vorstand.
Die MotoGP-Teilnahme 2007 wurde abgeblasen. Stattdessen beteiligt sich BMW seit Beginn der Saison 2009 mit der sportlichen S1000 RR-Vierzylinder an der Superbike-WM. Ein motorsportlicher Nebenschauplatz, vergleichbar mit der Tourenwagen-WM neben der Formel 1.
Die Werkspiloten [*Person Troy Corser*] und [*Person Ruben Xaus*] sind bisher viel schuldig geblieben. Auch wenn Corser am letzten Wochenende mit Platz 4 im ersten Lauf von Valencia endlich einmal aufhorchen liess.
Doch die Werbewirksamkeit und das umstrittene italienische Zusammenspiel zwischen Superbike-WM-Promoter Flammini, Aprilia, Ducati und Einheitsreifen-Lieferant Pirelli passt BMW nicht mehr so richtig ins Konzept.
Und obwohl der neue BMW-Motorrad-Chef Hendrik von Kuenheim im Februar gegenüber SPEEDWEEK noch erklärte, die MotoGP-WM komme für die Weiss-Blauen nicht in Frage, kam es in den letzten Wochen zu einer Annäherung zwischen BMW und Dorna.
Kein Wunder: Denn in der Königsklasse werden 2012 frisierte Superbike-Motoren wie jene BMW S 1000 RR oder der Aprilia RSV4 erlaubt sein – zu überschaubaren Kosten.
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