Große Neugier: Wer ist die schnellste Frau der Welt?
Traditionell gibt es im Motorsport von jeher viel weniger Frauen als Männer, die diesen spektakulären Sport betreiben, was zum Teil an den körperlichen Voraussetzungen liegt. Doch in den vergangenen 20 Jahren ist die Zahl der weiblichen Rennfahrer gestiegen, was einigen guten Nachwuchsprogrammen zu verdanken ist. Auch die Motorradindustrie hat erkannt, dass Frauen inzwischen eine wichtige Käufergruppe darstellen und ist entsprechend interessiert daran, diese auch im Sport zu sehen.
Mitte Juni beginnt in Misano die sechs Veranstaltungen umfassende neue Motorrad-WM für Frauen. Diese soll zum einen dazu dienen herauszufinden, wer die Schnellste der Welt auf der Rundstrecke ist. Die Damen-Serie soll aber auch eine Brücke bilden. In kleinen Hubraumklassen sehen wir öfter junge Frauen, der Sprung in die größeren Kategorien gelingt aber nur wenigen und bislang vor allem auf nationalem Niveau. Bis heute schaffte es keine Frau in die MotoGP- oder Superbike-WM. Nur acht Frauen traten bislang in der Supersport-WM an, einzige Stammfahrerin war Maria Herrera.
«Der Weg ist richtig, im Motocross, Enduro und Trial gibt es auch Weltmeisterschaften für Frauen», betont die vierfache Europameisterin Beatriz Neila. «In der MotoGP oder SBK zu gewinnen, ist schwierig. Weil es für eine Frau unmöglich ist, ein Motorrad 25 Runden lang von 350 km/h abzubremsen, wie es Toprak oder Marc Marquez machen. Männer und Frauen haben körperliche Unterschiede. Wenn sich eine Frau entscheidet, auch weiterhin gegen Männer kämpfen zu wollen, dann kann sie das tun. Ich möchte aber einen WM-Titel gewinnen und gegen Männer ist das schwierig.»
Den Einheitsmotorrädern Yamaha R7, welche in der Frauen-WM zum Einsatz kommen, stellt Neila ein hervorragendes Zeugnis aus. «Sie sind perfekt», lobt die 21-Jährige.
Kalender Motorrad-Frauen-WM 2024:
14.–16.06. Misano/I
12.–14.07. Donington Park/GB
09.–11.08. Portimao/P
23.–25.08. Balaton Park/H
20.–22.09. Cremona/I
11.–13.10. Jerez/E