Henry Jacobi (Husqvarna): «Erst Holeshot, dann Idiot»
Henry Jacobi zeigte in Red Sand sein Potential
Der Sonntag des Husqvarna-Piloten auf der charakteristisch roten Sandstrecke in der Region Valencia begann mit viel Sonnenschein und der Frage, wie sich Henry Jacobi von der relativ ungünstigen Startposition gegen die MX2-Elite wie die Red Bull KTM-Werksfahrer Pauls Jonass oder Jorge Prado behaupten würde.
Auf diese Frage hatte der Deutsche eine geradezu sensationelle Antwort: den ersten Holeshot seiner GP-Karriere! Wie von der Tarantel gestochen schoss Henry Jacobi vom Start weg als Führender in die erste Kurve. In den folgenden Minuten kämpfte Henry hart und verbissen um jeden Platz, es gelang ihm aber nicht, sich in den gnadenlosen Positionskämpfen zu behaupten.
Der immense Druck führte zum Fehler: Henry kam kurz von der Strecke ab und wurde dafür von der Rennleitung nach Rennschluss um einen Platz zurückversetzt. In der zweiten Rennhälfte konnte der Mann aus Bad Sulza seinen Rhythmus finden, die Rundenzeiten stabilisierten sich auf hohem Niveau und der elfte Platz war im Ziel ein sehr gutes Resultat.
In Lauf 2 klappte der Start nicht mehr so optimal, Henry hatte zu viel Wheelspin auf dem Startgitter und kam dadurch zu spät jenseits der Top 20 in die Startkurve. Der 21-Jährige konnte sich aber rasch um einige Plätze auf Position 15 verbessern. Trotzdem war es für ihn sehr schwer, auf dieser Strecke unter Druck zu fahren und dabei die Ideallinie zu halten. In Runde 4 kam Henry am größten Table im Redsand MX Park unglücklich beim Whip mit dem Russen Brylakow zusammen und stürzte spektakulär. Das Motorrad war kaputt, der Schreck riesengroß, aber zum Glück blieb der Crash für Henry bis auf ein paar Prellungen gesundheitlich folgenlos.
Natürlich war nach diesem Sturz und den fehlenden Punkten von Lauf 2 die Enttäuschung beim Fahrer riesengroß. «Ich hatte den Holeshot, aber dann fuhr ich wie ein Idiot», ärgerte sich Jacobi. «Der Sturz in Lauf 2 geht auf meine Kappe, aber es geht weiter für uns!»
Vater Matthias Jacobi fand schnell wieder die Fassung: «Wir nehmen Positives aus Spanien mit, Henry kann in den Top 10 mitfahren. Die Starts klappen bisher super, obwohl wir nicht speziell dafür trainieren. Das Paket Motorrad/Fahrer stimmt. Jetzt geht es zurück nach Deutschland, Henry wird mit seinem Coach Christoph Selent in der Nähe von Dinslaken trainieren. Wir werden in den nächsten Tagen auch Fahrwerks-Tests durchführen, um uns für die Hartboden-Strecke in Trentino beim Italien-GP optimal vorzubereiten.»
Die Motocross-WM macht nun eine kurze Pause, weiter geht es in 14 Tagen mit dem GP im italienischen Arco di Trento.