Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Liam Everts (KTM): Einen möglichen Sieg weggeworfen

Von Thoralf Abgarjan
Das 2-5-Ergebnis von Frauenfeld spiegelte nicht die fahrerische Leistung wieder, die Liam Everts (KTM) beim schweizerischen Grand Prix vollbrachte. Er haderte mit Problemen und erreichte am Ende trotzdem das Podium.

Die schlammigen Bedingungen, die besonders im ersten Lauf von Frauenfeld herrschten, waren ganz nach dem Geschmack des Belgiers, doch nach mäßigen Starts und einem Crash im zweiten Rennen hatte er in beiden Wertungsläufen eine Menge Arbeit vor sich, das halbe Feld zu überholen. «Mir ist am Start das Hinterrad durchgedreht», grübelt 'Liamski'.

In den letzten drei Runden des ersten Laufs hatte Everts nur noch den führenden Kay de Wolf (Husqvarna) vor sich und setzte mehrfach zum Überholen an. Doch Liam wurde immer wieder von Überrundeten aufgehalten. Am Ende ging dem Belgier die Zeit aus und er musste sich mit einem knappen Rückstand von 1,3 Sekunden mit Platz 2 zufriedengeben.

Im zweiten Lauf lief es für Liam wieder nicht nach Plan. Nach dem Start lag er auf Rang 6, stürzte aber in der zweiten Runde und verbog sich dabei den Handschützer am Lenker, den er erst einmal richten musste, bevor er das Rennen von außerhalb der Top-20 fortsetzen konnte. Diesmal musste 'Liamski' das halbe Feld aufrollen und beendete das Rennen auf Rang 5. Mit einem 2-5-Ergebnis stand er am Ende des Tages auf dem dritten Podiumsrang.

Für Liam war der schweizerische Grand Prix übrigens der erste WM-Lauf, ohne dass der Rest der Everts-Dynastie, namentlich Vater Stefan und Opa Harry, anwesend waren. Für Liam war dieser Erfolg sicher ein wichtiger Schritt, sich etwas vom Erwartungsdruck seiner erfolgreichen Vorfahren zu befreien.

In der Pause bis zum nächsten Grand Prix in der Türkei sind Tests für das Motocross der Nationen geplant, wo Liam für die Open-Kategorie für die belgische Nationalmannschaft nominiert wurde. 2023 beeindruckte Everts in Frankreich mit den Rängen 3 und 10 auf der 350er KTM. Ob er in diesem Jahr wieder auf die 350er oder doch auf die 450er steigen wird, will er bei den bevorstehenden Tests herausfinden und danach entscheiden.

In Matterley Basin wird Liam auch seinen Kindheitsfreund Jett Lawrence treffen und gegen ihn fahren. Jett und Liam starteten gemeinsam mit Hunter Lawrence für das Suzuki-Werksteam, bevor sich Suzuki 2017 weltweit aus dem Motocross-Sport zurückzog. «Er ist ein cooler Typ, hat eine glänzende Karriere hingelegt und trotz seiner Popularität ist er immer auch bodenständig geblieben», sagt Everts. An Matterley Basin hat 'Liamski' sehr gute Erinnerungen, denn am 29. Februar 2020 holte er auf dem Wiesenkurs von Winchester seinen ersten EM-Tagessieg, damals noch in der EMX125.

MX2 Frauenfeld:

1. Kay de Wolf (NL), Husqvarna, 1-3
2. Simon Längenfelder (D), GASGAS, 4-1
3. Liam Everts (B), KTM, 2-5
4. Karlis Reisulis (LT), Yamaha, 8-2
5. Mikkel Haarup (DK), Triumph, 5-4

MX2 WM Stand nach 17 von 20 Events:

1. Kay de Wolf (NL), Husqvarna, 831 Punkte
2. Lucas Coenen (B), Husqvarna, 770, (-61)
3. Simon Längenfelder (D), GASGAS, 727, (-104)
4. Liam Everts (B), KTM, 681, (-150)
5. Mikkel Haarup (DK), Triumph, 581, (-250)

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