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Rennen mit Dame: Quali-Hürde als hohes Ziel

Von Greg Brown
Livia Lancelot: Herausforderung zum Saisonstart

Livia Lancelot: Herausforderung zum Saisonstart

Livia Lancelot bestreitet in Katar und Thailand die MX2-Rennen an der Seite der männlichen Gegnerschaft. Aber zuerst muss sie sich qualifizieren.

Dass mit Livia Lancelot eine Frau beim Katar-Grand-Prix teilnimmt, passt zum veranstaltenden Motorsportverband QMMF. Dieser schrieb sich die Förderung von Rennfahrerinnen auf die Fahne, die Deutsche Nina Prinz gehört zum Superbike-Aufgebot, 2012 bestritt ausserdem die Spanierin Elena Rossell die Moto2-WM für QMMF. Lancelot ist die dritte Frau nach Stefy Bau und Mariana Balbi, die einen GP bei den Männern in Angriff nimmt.

Die 25-jährige Pilotin des Rockstar Bud Racing Kawasaki war die erste Titelhalterin in der Damen-WM, aber nach dem Niedergang dieser Meisterschaft zog sich die Französin zurück und bestreitet ausgewählte Rennen. Wie jetzt in Katar und eine Woche darauf den Thailand-GP. Die beiden Rennen kamen auf Einladung des GP-Promoters Youthstream zustande, der dafür extra die MX2-Alterslimite von 23 Jahren für Frauen ausser Kraft setzte.

Wie fühlst du dich vor der neuen Saison?
Die Saison hat für mich bereits vor einem Monat begonnen, ich habe die Strandrennen in Hossegor und Le Touquet bestritten. Deshalb habe ich meine Vorbereitung früher als gewohnt aufgenommen. Ich habe vor allem im Sand mit einer 450er Kawasaki trainiert, um die Strandrennen vorzubereiten. Mein erstes MX-Rennen des Jahres habe ich vor zwei Wochen in Valence bestritten.

War der Telefonanruf für Katar eine Überraschung für dich?
Ja, natürlich! Ich weiss immer noch nicht, warum mich Youthstream dazu eingeladen hat. Aber als die Anfrage kam, war ich sogleich interessiert, aufgeregt und begeistert. Es ist schön zu sehen, dass mich die Promoter der WM nicht vergessen haben, auch wenn ich mit der Damen-WM aufgehört habe, als diese ins Programm der MX3-WM integriert wurde.

Was kannst du von den beiden GP erwarten?
Ich habe die Einladung kurz vor Le Touquet erhalten, als ich mich auf die Strandrennen konzentriert habe. Ich habe mit der 250er Kawasaki nicht viel auf Motocross-Strecken trainiert. Aber ich denke, es hätte sich auch mit mehr Training nicht viel geändert. Ich werde mein Bestes geben und natürlich versuchen, mich zu qualifizieren. Ich muss wegen der neuen Regel in der Vorqualifikation eine Zeit von maximal 108 Prozent des Durchschnitts der Top-Ten-Fahrer erreichen. Ich weiss, dass dies hart wird. Ich ich bin dankbar für die Möglichkeit, gegen die besten MX2-Fahrer antreten zu können.

Wie sieht dein Programm nach den beiden Übersee-GP aus?
Ich schaue mich jedes Jahr nach neuen Herausforderungen um, weil ich die Damen-WM nicht fahre. Meine Sponsoren haben grösseres Interesse für Le Touquet oder die X-Games. Ich mag es, verschiedene Events zu bestreiten. Im Dezember bin ich in Genf das Supercross gefahren, dann war ich mit der 450er bei den Strandrennen und jetzt kommen die GP mit der 250er. Natürlich werde ich die französische Meisterschaft fahren, und die beiden Damen-WM-Läufe in Italien und Grossbritannien, die ich mit Bud bestreiten kann, weil auch die MX1 und MX2 dort fährt. Dann die X-Games und vielleicht ein paar Endurocross.

Ist es für eine Frau möglich, als Profi diesen Sport zu betreiben?
Es ist nicht einfach, aber im Moment geht es. Ich kann es dank Kawasaki, Bud Racing, Fox, Rockstar und allen anderen Partnern machen. Ich habe Glück, denn meine Leidenschaft ist Motocross und ich war zum richtigen Moment am richtigen Ort.

Die Bildergalerie von der neuen Strecke in Katar finden Sie HIER

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