Petar Petrov: Auf leisen Sohlen nach vorne
Petar Petrov: Im Kegums als Vierter ganz nahe am Podest
Grands Prix an Destinationen wie Bulgarien oder Lettland und sogar MX3- und Damen-WM-Events in Slowenien und der Slowakei liessen in den letzten Jahren die Augenbrauen hochgehen. Diese Länder sind keine ausgesprochenen Motocross-Territorien, aber die Investitionen, den Sport in neue Länder zu bringen, beginnt sich langsam auszuzahlen. Denn es gibt aus den betreffenden Ländern einige vielversprechende junge Fahrer, die es auf die höchste Stufe schaffen können.
Pauls Jonass (Lettland), Tim Gajser (Slowenien) und Petar Petrov (Bulgarien) sind nur einige, die zweifellos davon profitiert haben, dass sich der Sport in ihren Ländern engagiert hat, geniessen mehr Unterstützung der Landesverbände und haben mitgeholfen, das Ansehen von Motocross zu erhöhen.
Petrov im speziellen hat sich ziemlich rasch seine Sporen in der MX2-WM abverdient. Der 19-Jährige ist nicht gerade der kleinste Pilot in der Klasse und war nicht derjenige mit dem meisten Glück, einige Verletzungen haben seine Entwicklung eingebremst. Aber auf der Kemea Reytec Van der Laar Yamaha YZ250F kam er dieses Jahr schon einige Male den Top-5 nahe. Seine persönliche Bestleistung war GP-Vierter im Juli in Kegums.
Ein harter Arbeiter
«Es war ein bisschen schwierig für mich, am Saisonanfang nach einigen Verletzungen zurückzukommen. Aber jetzt komme ich wieder zurück in den Rhythmus und konnte einige Resultate zeigen. Ich hoffe, wir können in diesem Stil bis zum Saisonende fortfahren und zumindest ein paar brauchbare Starts hinlegen!», meinte der Bulgarier.
In seiner vierten Saison bewies Petrov, dass er ein starker und vielseitiger Fahrer ist. Er ist Sonntagfrüh oft in einer entlegenen Ecke des GP-Ortes anzutreffen, wenn er seine Morgenläufe absolviert. Harte Arbeit und viel Training ist ein Teil seiner Vorbereitung. Seine Fähigkeiten auf dem Motorrad sind unbestritten, am letzten Wochenende wurde er sogar auf einer 2014er Serien-Yamaha YZ450F bei der belgischen Meisterschaft in Balen Fünfter. «Ich hatte auf der neuen 450er viel Spass», sage Petrov. «Obwohl ich ein Standardmotorrad gefahren bin, ist es mir leicht gefallen und einfach von der Hand gegangen. Es ist definitiv ein grosser Fortschritt gegenüber den Bikes der letzten Jahre. Es ist nicht so aggressiv und du kannst die Leistung wirklich breit nutzen.»
Petrov ist wegen seiner Verletzungsmisere immer wieder in andere Teams gekommen. Er weist schon Renneinsätze für Honda, Yamaha und Suzuki auf, die Pläne für 2014 sind aber noch nicht spruchreif. Wenn er beim belgischen Kemea-Team bleibt, könnte er mehr Unterstützung von Yamaha Motor Europe bekommen. Der Bulgare liegt derzeit auf WM-Rang 10 und hat noch immer drei Jahre in der MX2 vor sich, sein Wert wird durch die Erfahrung und Entwicklung weiter steigen.