Valkenswaard: Das Comeback der Zweitakter!
Mike Kras schaffte mit der Zweitakt-KTM die Pole-Position
Vor einer Woche in Trentino stellten wir enttäuscht fest, dass es trotz der Aufhebung des Hubraum-Privilegs für Viertakter in der Klasse EMX-250 kein einziger Zweitakter ins Finale geschafft hatte. Nur ein Pilot hatte am Freitag überhaupt nur eine 250er-Zweitaktmaschine zur technischen Abnahme geschoben und konnte sich leider nicht qualifizieren.
SPEEDWEEK.com warf deshalb die Frage auf: «Stehen die Zweitakter vor dem Aus?»
Alle Zweitakt-Fans können nun aufatmen! Nur eine Woche später in Valkenswaard ändert sich die Situation schlagartig: Diesmal stellten sich bereits 8 Fahrer mit 250ccm-Zweitakt-Maschinen zur technischen Abnahme, darunter 5 KTM, 2 Yamahas und eine Husqvarna.
Zwei von ihnen schafften es, sich für die Wertungsrennen zu qualifizieren: Mike Kras aus Holland und Brad Anderson aus Großbritannien.
Der EMX-300-Champion des Vorjahres, Mike Kras, gewann sogar das Zeittraining mit einem Zweitakt-Paukenschlag und katapultierte sich auf die Pole-Position für die Wertungsläufe!
Dieses Signal dürften nun Alle verstanden haben: Kras war mit 1:46,4 eine halbe Sekunde schneller unterwegs als EM-Leader Simone Furlotti (Yamaha)!
Dieses Zeichen war dringend notwendig.
Im Rennen heizte Kras mit seinem 'Moskito' rundenlang auf Rang 4, bevor ihn die Kräfte verließen und er bis auf Platz 20 durchgereicht wurde, wo er aber immerhin noch einen EM-Punkt einheimste.
Brad Anderson beendete das Rennen auf Platz 15. Beide Zweitakter konnten also im Sand von Valkenswaard ihre ersten EM-Punkte erringen.
Ist das die Wende für ein Comeback der Zweitakter? Wir werden die Entwicklung weiter mit Aufmerksamkeit verfolgen.
Was sonst noch im EMX-250-Rennen passierte:
Der Spanier Ruben Fernandez (Kawasaki) übernahm im ersten Lauf die frühe Führung vor dem Italiener Morgan Lesiardo (KTM), Karlis Sabulis (LAT, Yamaha) und Zweitakt-Pilot Mike Kras. EM-Leader Simone Furlotti startete gut, riskierte aber zu viel, flog noch in der ersten Runde spektakulär über den Lenker ab und musste das Feld von hinten aufrollen, was ihm nur Rang 18 einbrachte.
Zwei Runden vor Schluss des ersten Laufs übernahm der Finne Miro Sihvonen (KTM) das Zepter und gewann Moto 1 mit 3,3 Sekunden Vorsprung vor Ruben Fernandez und dem Holländer Nick Kouwenberg (Yamaha).
Die beiden deutschen EM-Starter Mike Stender (Suzuki) und Tom Koch (KTM) qualifizierten sich in Valkenswaard und wurden auf den Rängen 17 und 21 abgewunken. Stender, der letzte Woche wegen eines defekten Transponders die Qualifikation verfehlte, kann sich also über seine ersten EM-Punkte freuen! Er kam vor EM-Leader Furlotti und direkt nach Suzuki-Werksfahrer Zach Pichon ins Ziel, dem Sohn von Ex-Weltmeister Mickael Pichon.
ADAC-MX-Masters-Leader Jens Getteman (Kawasaki) startete außerhalb der Top-20 in den ersten Lauf und beendete das Rennen nach 5 Runden. Sein Teamkollege im Team Pfeil-Kawasaki, Luca Nijenhuis, verfehlte auf Rang 23 die Punkteränge.
Ergebnis Lauf 1 EMX-250, Valkenswaard:
1. Miro Sihvonen (FIN), KTM
2. Ruben Fernendez (ESP), Kawasaki
3. Nick Kouwenberg (NED), Yamaha
4. Morgan Lesiardo (ITA), KTM
5. Karlis Sabulis (LAT), Yamaha
6. Ken Bengtson (SWE), Yamaha
7. Mel Pocock (GBR), Husqvarna
8. Jere Haavisto (FIN), KTM
9. Alberto Forato (ITA), Honda
10. Nichlas Bjerregaard (DEN), Yamaha
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14. Brad Anderson (GBR), KTM
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16. Zachary Pichon (FRA), Suzuki
17. Mike Stender (GER), Suzuki
18. Simone Furlotti (ITA), Yamaha
19. Tristan Charboneau (USA), Kawasaki
20. Mike Kras (NED), 2-Takt KTM
21. Tom Koch (GER), KTM
22. Glen Meier (DEN), KTM
23. Luca Nijenhuis (NED), Kawasaki
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DNF: Jens Getteman (BEL), Kawasaki