DMSB ließ Bürgler/Betschart 2 Jahre auf Titel warten
Bekanntlich war Lauris Daiders, Fahrer des Bruder-Teams, vor zwei Jahren nach dem Grand Prix von Straßbessenbach positiv auf Clenbuterol getestet worden. SPEEDWEEK.com berichtete mehrfach darüber. Der Lette wurde daraufhin zunächst provisorisch, im April 2014 dann definitiv gesperrt. Die in Straßbessenbach sowie bei den folgenden WM-Rennen in Kegums und Roggenburg eingefahrenen Punkte wurden letztlich aberkannt, womit Daiders/Daiders vom vierten auf den fünften WM-Rang zurückfielen.
Ließ sich schon die FIM mit ihrer Entscheidung lange Zeit, dauerte diese beim DMSB noch ein gutes Jahr länger. Dabei stand zur Debatte, ob den Letten die 25 Punkte vom letzten Lauf zur Deutschen Meisterschaft in Geisleden ebenfalls zu streichen sind. Denn dieses Rennen fand exakt eine Woche nach dem GP von Straßbessenbach statt. Der Ausgang dieses Verfahrens war besonders bedeutsam, weil es für Daiders und Bürgler um die Titelvergabe ging.
Auch wenn sich die schnellen Schweizer und ihre Fans nun freuen dürfen, hat die unendlich späte, wenngleich völlig berechtigte Änderung der DM-Tabelle einen faden Beigeschmack. Wären die Entscheide der FIM und damit auch des DMSB zeitnah im Herbst 2013 erfolgt, hätte das Team den DM-Titel womöglich zur Sponsorensuche nutzen können. Außerdem wäre der Erfolg in der Öffentlichkeit viel wirksamer wahrgenommen worden. Bemerkenswert ist auch, dass der DMSB die neue DM-Tabelle nach dem 15. Juni 2015 ohne jeden Kommentar in sein «Archiv Punktestände» eingepflegt hat. Einen gesonderten Hinweis sucht man auf www.dmsb.de vergeblich. Ebenso wenig gab es eine Pressemeldung an die regelmäßig über diesen Sport berichtenden Medien. Professionell geht anders.
Jedenfalls können Bürgler/Betschart bereits am kommenden Wochenende in Reutlingen (25./26.7.) den Grundstein für einen DM-Hattrick legen, wenngleich Joris Hendrickx/Kaspars Liepins nur zwei Zähler hinter ihnen liegen und auch Martin Walter/Johannes Vonbun noch auf Schlagdistanz sind.