Wie hält es Youthstream mit der Scharia?
In Katar herrscht die Scharia als Grundlage der Gesetzgebung. Die Scharia basiert auf einer strengen Auslegung des Korans. Deshalb war bei der Saisoneröffnung in Doha Einiges anders als sonst.
Podiumszeremonie
Auf dem Podium in Katar fand keine Sektdusche statt. Suchtmittel wie Alkohol sind laut Koran für Muslime streng verboten.
Allerdings ist im Koran nur der Genuss von Alkohol untersagt, nicht das Verspritzen. Außerdem gelten die Regeln des Koran nur für praktizierende Muslime. Man kann bei Antonio Cairoli, Tim Gajser und Clement Desalle jedoch nicht davon ausgehen, dass sie gläubige Muslime sind.
Warum gab es also keine Sektdusche auf dem Podium?
Die Begründung liegt in folgendem Sachverhalt: Da eine 'Ehrung' der betroffenen Personen stattfindet, muss in Katar auch diese nach den Regeln der Scharia erfolgen, da die 'Geehrten' ja in der Öffentlichkeit auftreten und deshalb eine 'öffentliche Vorbildfunktion' nach geltenden moralischen Prinzipien und geltendem Recht wahrnehmen.
Deshalb hätte man für das Podium auch nicht auf alkoholfreien Sekt ausweichen können. Bereits die 'alkoholische Anmutung' reicht für ein Verbot aus.
Leicht bekleidete Grid-Girls
Die leicht bekleideten 'Monster-Girls' am Startgatter gehören seit Jahren zur Motocross-WM. In Katar durften die Grid-Girls jedoch keine nackte Haut zeigen. Einheimische Frauen tragen in Katar nicht nur ein Kopftuch, sondern die Abaya, eine Ganzkörperverschleierung.
Dass die Monster-Girls in Doha ohne Kopfbedeckung auftreten durften, kann als großes Zugeständnis an Serienvermarkter Youthstream gewertet werden. Nackte Haut durften sie natürlich nicht zeigen.
Was erwartet uns in Indonesien?
An diesem Wochenende findet die WM in Indonesien statt, wo allerdings der Islam im Gegensatz zu Katar keine Staatsreligion ist. Daher könnte es sein, dass wir wieder ein Podium mit Sektdusche erleben und die Grid-Girls mit ihrer üblichen leichteren Arbeitsbekleidung auftreten.