Tim Gajser: Kiefer-OP nach Horror-Crash
Verletzt: Tim Gajser
Der MXGP-Lauf auf dem «Circuit Tazio Nuvolari» von Mantua verlief von Beginn an eigentlich wie erwartet. Weltmeister Tony Cairoli fuhr auf der Red Bull-Werks-KTM nach dem Holeshot an der Spitze und baute den Abstand auf Honda-Mann Tim Gajser mit einem furiosen Zwischensprint auf mehr als sieben Sekunden aus.
Nach der Rennhälfte bekam Gajser mehr und mehr den Druck von Jeremy van Horebeek auf der Monster-Energy-Yamaha zu spüren.
Kurz nachdem der Belgier den Slowenen überholt hatte, stockte den Zuschauern zu Beginn des letzten Renndrittels der Atem, als der Slowene im ersten Streckenteil nach einem viel zu weiten Sprung über einen Table-Top brutal seiner 450er-Honda geworfen.
Über die Ursache konnte zunächst nur spekuliert werden.
Augenzeugen wie der ehemalige kroatische WM- und EM-Fahrer Nenad Sipek berichteten jedoch, dass es Gajser bereits in der schnellen Anfahrt zum Sprung in einer Spurrille die Beine von den Fussrasten gezogen hatte, wodurch er das Gas vor dem Absprung unkontrolliert und viel zu lange aufzog. Resultat war ein viel zu hoher und zu weiter Sprung. Danach landete Gajser im Gegenhang des nächsten Hügels.
Der Weltmeister von 2015 und 2016 blieb etwa 20 Sekunden regungslos am Boden liegen, ehe er den Kopf kurz aufrichtete.
Gajser wurde sofort in die Klinik Carlo Poma von Mantua gebracht. Dort wurden nach einem MRI-Check keine Verletzungen am Rückenmark festgestellt. Gajser wurde aber noch in den Abendstunden am doppelt gebrochenen Kieferknochen operiert. Wegen dieser Verletzung lief Gajser auch unmittelbar nach dem Unfall das Blut aus dem Mund.
Die Honda Racing Corporation ist im Offroad momentan extrem vom Pech verfolgt. Nach dem Teamkollegen Brian Bogers hat es nun auch Gajser erwischt. Der MXGP-Saisonauftakt 2018 findet am 4. März im argentinischen Neuquen statt. In Amerika liegt momentan HRC-Aushängeschild Ken Roczen nach seinem Crash in San Diego und der Hand-OP in der Klinik von Vail/Colorado.