Warum Evgeny Bobryshev (Kawasaki) in Neuquen fehlte
Evgeny Bobryshev konnte zum Saisonauftakt in Argentinien wegen starker Schmerzen nicht starten
Der WM-Saisonauftakt des Jahrgangs 2019 war speziell: Der Titelverteidiger, Red Bull KTM Werksfahrer Jeffrey Herlings, konnte wegen seines gebrochenen Fußes gar nicht erst antreten und die Mission Titelverteidigung normalerweise schon abhaken. Normalerweise. Aber für 'The Bullet' ist nichts normal. Letztes Jahr gewann er den Titel trotz eines mitten in der Saison gebrochenen Schlüsselbeins. Der Bruch des Sprungbeins ist zweifellos eine schwerwiegendere Verletzung. Aber Herlings hat bis zum zweiten WM-Lauf in Matterley Basin immerhin noch knapp drei Wochen Zeit.
Max Nagl (Sarholz KTM) erlebte in Neuquen ebenfalls einen Alptraum, als im ersten Lauf sein linkes Knie aus heiterem Himmel bei der Landung «wegklappte», wie er die Situation selbst beschreibt. Morgen wird er sich nach seiner Heimreise untersuchen lassen. Vermutet wird eine Kreuzbandverletzung.
Evgeny Bobryshev (BOS-Kawasaki) haderte ebenfalls mit einer Verletzung. Sein Handgelenk war schon im Qualifying bandagiert und gestützt. Bereits vor der Startaufstellung zum Qualifikationsrennen zum Grand Prix von Patagonien äußerte sich der Russe im Interview mit Lisa Leyland, dass er mit heftigsten Schmerzen antritt.
Der zähe Bobryshev biss aber trotzdem auf die Zähne und ging ins Rennen. Doch bereits nach kurzer Zeit musste er einsehen, dass er so kein Rennen fahren kann.
«Bis zum letzten Moment war ich optimistisch, dass ich es schaffen könnte», erklärte 'Bobby'. «Leider war es mir wegen der Schmerzen nicht möglich, das Qualifikationsrennen zu Ende zu fahren. Zum Saisonauftakt nicht am Start zu stehen, war eine schwere Entscheidung. Ich werde mich nun zu Hause noch einmal gründlich untersuchen lassen. Im Moment weiß ich nicht, wann ich auf die Rennstrecke zurückkehren kann. Ich komme erst zurück, wenn ich wieder komplett genesen bin.»
Bobryshev und Nagl, die beiden früheren Teamkollegen im HRC-Werksteam, in Argentinien im Pech vereint, blieben in Neuquen ohne zählbare Ergebnisse. Sport kann im Leben manchmal wirklich fordernd sein.