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Weltmeister Tim Gajser: Die Stationen seines Erfolgs

Kolumne von Thoralf Abgarjan
Tim Gajser ist MXGP-Weltmeister 2019

Tim Gajser ist MXGP-Weltmeister 2019

Die Saison 2019 war geprägt vom Duell zwischen Antonio Cairoli (KTM) und Tim Gajser (Honda). In Trentino erfuhr Cairoli seine erste herbe Niederlage, von der er sich nicht mehr erholte, während Gajser immer stärker wurde

Tim Gajser schrieb mit seinem 3.WM-Titel für den Motorrad-Konzern Honda Geschichte. Der Slowene holte 2015 seinen ersten Titel in der MX2-Klasse und gewann im darauf folgenden Jahr als Rookie seinen ersten WM-Titel in der MXGP-Premiumklasse. Mit seinem heutigen 3. WM-Titelgewinn steht er in einer Reihe großer Namen, die den WM-Titel dreimal für Honda gewannen: Der Belgier André Malherbe holte den 500er-WM-Titel in den Jahren 1980, 1981 und 1984. Der Brite David Thorpe wurde 1985, 1986 und 1989 auf Honda 500ccm-Weltmeister. Georges Jobé holte den 500er Titel 1987, 1991 und 1992 und Eric Geboers wurde 1987 in der 125er Klasse Weltmeister sowie 1988 und 1989 Weltmeister der 500ccm-Klasse.

In dieser Saison hat der Slowene eine Serie von 7 Grand-Prix-Siegen hingelegt, was einen absoluten Rekord für Honda darstellt.

Gajser begann die Saison in Argentinien auf Platz 2 hinter Antonio Cairoli. Bereits in Runde 2, in Matterley Basin (England), konnte Gajser seinen ersten Laufsieg feiern. Im Sand von Valkenswaard kam er nicht so gut zurecht, aber schon beim 4. WM-Lauf in Trentino legte Gajser den Schalter um, bezwang Cairoli in einem Mega-Duell und gewann den Grand-Prix in Pietramurata mit einem Doppelsieg.

Im nächsten Rennen, im Schlamm von Mantova, stürzte Gajser mehrfach und fiel in der WM zwischenzeitlich auf 40 Punkte hinter Cairoli zurück.

In Agueda (Portugal) trieb Gajser Cairoli aber in einen Fehler, gewann mit einem Doppelsieg und verkürzte seinen Rückstand auf 34 Punkte.

Cairoli wurde jetzt nervös, krachte beim 7. WM-Lauf in Saint Jean d'Angely (Frankreich) gegen das Startgatter und würgte im Rennen seine KTM mehrfach ab - sehr ungewöhnlich für den routinierten Sizilianer. Nach Gajsers zweitem Doppelsieg in Frankreich dampfte er seinen Rückstand von 34 auf nur noch 10 Punkte ein.

Es folgte WM-Lauf Nummer 8 im russischen Orlyonok: Im Qualifikationsrennen am Samstag zog Gajser entschlossen an Cairoli vorbei. Der Sizilianer wollte jedoch am Slowenen dranbleiben, stürzte, verletzte sich und musste vom letzten Platz aus in die Wertungsläufe starten. Cairoli betrieb an der russischen Schwarzmeerküste auf Gesamtrang 8 nur noch Schadensbegrenzung, während Gajser zu seinem dritten Doppelsieg fuhr und die WM-Führung übernahm.

Der 9. WM-Lauf in Kegums sollte vorentscheidend für die WM werden: Jeffrey Herlings gewann den ersten Lauf mit gebrochenem Fuß: Er stürzte in der Besichtigungsrunde. Cairoli haderte mit seiner Gesundheit, rettete aber immerhin noch P3 über die Ziellinie. Im zweiten Lauf stürzte der Sizilianer schwer und kugelte sich dabei die Schulter aus. Seine Saison war damit beendet und der Weg frei für Gajser. Gajser gewann den zweiten Lauf und den Lettland-Grand-Prix.

In Abwesenheit von Cairoli folgte ein überlegener Doppelsieg im Talkessel (Deutschland) und auch den nächsten Grand Prix in Palembang (Indonesien) gewann Gajser mit einem 2-1-Ergebnis. Mit seinem Doppelsieg in Semarang (Indonesien) baute er seinen Vorsprung gegenüber Jeremy Seewer, der inzwischen auf Rang 2 vorgerückt war, auf 173 Punkte aus.

Es folgte der tschechische Grand-Prix in Loket, wo Gajser sich schon leisten konnte, taktisch mit Blick auf das große Bild der WM zu fahren. Romain Febvre (Yamaha) gewann vor Tim Gajser, doch Gajsers Vorsprung wuchs weiter an und betrug nach WM-Runde 13 bereits 177 Punkte.

Sand gilt bekanntlich nicht als die große Stärke von Gajser. Er bereitete sich aber mit einem speziellen Trainingsprogramm im Sand auf das Rennen in der Sandhölle von Lommel (Belgien) vor und gewann den belgischen Grand-Prix mit einem 2-2-Ergebnis.

In Imola machte er bei noch 3 verbleibenden WM-Läufen in Schweden, Türkei und China, den Sack zu und baute seine WM-Führung auf 183 Punkte aus. Mit maximal noch 150 zu vergebenden Punkten ist Gajser damit an der WM-Spitze uneinholbar und konnte gemeinsam mit seinen Fans und seinem Team seinen 3. WM-Titel feiern.


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