MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Tommy Searle: Steht der Brite vor dem WM-Aus?

Von Thoralf Abgarjan
Tommy Searle gab die Trennung von Kawasaki bekannt

Tommy Searle gab die Trennung von Kawasaki bekannt

Der MXGP-Fahrer Tommy Searle gab heute die Trennung von seinem langjährigen Partner Kawasaki bekannt. Der Brite startete noch in der letzten Saison im Werksteam als Ersatzfahrer.

Die erfolgversprechende WM-Karriere des britischen MXGP-Fahrers Tommy Searle ist eng mit Kawasaki verbunden. In der MX2-Klasse lieferte er sich 2011 noch Duelle mit Ken Roczen und Jeffrey Herlings auf Augenhöhe. Die weiteren Karrieren von Roczen und Herlings verliefen zwar unterschiedlich aber erfolgreich. Der Deutsche ging in die USA, der Niederländer dominierte in den folgenden Jahren die MX2-WM und wurde 2018 MXGP-Weltmeister.

Searle, dem früher Siege in der MXGP-Premiumklasse zugetraut wurden, begann vielversprechend. Als er 2013 in die MXGP-Klasse aufstieg, erreichte er prompt Rang 6. Es folgten weitere Top-10-Platzierungen. Danach tappte er auf der Stelle. Verletzungen an Schulter, Rücken und Knie warfen ihn immer wieder zurück.

2019 kam er im neu gegründeten BOS-Kawasaki-Team unter, das sich mit dem MXGP-Projekt aber völlig übernommen hatte. Das Team konnte dem Briten bei manchem Rennen nicht einmal einen Mechaniker zur Verfügung stellen. Es kam zum Zerwürfnis. Als im Kawasaki-Werksteam die beiden Stammfahrer Clement Desalle und Julien Lieber verletzt ausfielen, wurde Searle als Ersatzfahrer angeheuert - eine letzte Chance, sein Talent zu beweisen. In Italien und Schweden blitzte sein Potenzial tatsächlich noch einmal auf, als er mit den Rängen 6 und 9 seine besten Saisonergebnisse einfuhr.

Hoffnungen auf einen Werksvertrag konnte sich der Brite trotzdem nicht mehr machen. Sein Schicksal war besiegelt. Zu viele Fahrer sind auf dem Transfermarkt oder gründen wie Shaun Simpson ihr eigenes Team. Max Anstie ist weiterhin auf Teamsuche. Fahrer wie Evgeny Bobryshev, Kevin Strijbos oder Max Nagl gelten bereits als zu alt. Sie konkurrieren mit jungen MX2-Aufsteigern wie Adam Sterry, Calvin Vlaanderen und Henry Jacobi, die sich die wenigen Plätze im MXGP-Paddock aufteilen.

Der 30-jährige Searle gab heute die Trennung von Kawasaki bekannt. Dass er noch ein neues Team in der MXGP-WM findet, gilt als unwahrscheinlich. Seine Alternative sind die nationalen britischen Meisterschaften.

Die Karriere von Tommy Searle
2007 - P2 MX2 WM (KTM)
2008 - P2 MX2 WM (KTM)
2009 - P6 US Nationals 250ccm (KTM)
2011 - P3 MX2 WM (Kawasaki)
2012 - P2 MX2 WM (Kawasaki)
2013 - P6 MX1 WM (Kawasaki)
2014 - P12 MXGP (Kawasaki)
2015 - P24 MXGP (KTM)
2016 - P12 MXGP (Kawasaki)
2017 - P28 MXGP (Kawasaki)
2017 - P3 MXoN (Kawasaki)
2018 - P3 MXoN (Kawasaki)
2019 - P20 MXGP (Kawasaki)


Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Dr. Helmut Marko: «Das Update muss greifen»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko analysiert exklusiv für SPEEDWEEK.com das GP-Wochenende auf dem Silverstone Circuit und spricht auch über die Red Bull Junioren und das anstehende Rennen auf dem Hungaroring.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Di. 16.07., 15:00, Motorvision TV
    Icelandic Formula Off-Road
  • Di. 16.07., 15:25, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
  • Di. 16.07., 16:15, Hamburg 1
    car port
  • Di. 16.07., 16:20, Motorvision TV
    Motorradsport: FIM Enduro World Championship
  • Di. 16.07., 16:50, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
  • Di. 16.07., 17:00, Eurosport 2
    Motorsport: FIA-Langstrecken-WM
  • Di. 16.07., 17:40, Motorvision TV
    FIM E-Explorer
  • Di. 16.07., 18:10, Motorvision TV
    FIM Sidecarcross World Championship
  • Di. 16.07., 19:00, Motorvision TV
    FIM Trial World Championship
  • Di. 16.07., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
» zum TV-Programm
4