MX-Wochenrückblick aus dem Talkessel
Wann der Deutschland-Grand-Prix stattfindet, ist zur Zeit völlig unklar
An diesem Wochenende sollte die WM eigentlich im spanischen Xanadu gastieren, aber in diesem Jahr ist alles anders.
Es gab wieder zahlreiche Nachrichten, die den Motocrosssport unmittelbar betreffen. Schon kurz nach Ostern wurde klar, dass der WM-Termin in Russland im Juni nicht zu halten sein wird. Er wurde auf Juli verlegt. Mit ihm auch die WM-Termine in Kegums/Lettland und Maggiora/Italien.
Doch schon am nächsten Tag war auch dieser neue Kalender bereits wieder Makulatur, denn die Ministerpräsidenten der Länder beschlossen, alle Großveranstaltungen bis Ende August zu untersagen. Auch in Belgien und Frankreich griffen ähnliche Regelungen. Direkt betroffen davon sind der Deutschland-Grand-Prix im Talkessel, der für den 9. August geplant war und der WM-Lauf in Lommel am 2. August.
Diese Lage veranlasste den Promoter 'Infront Moto Racing', vorerst keine weiteren Kalenderupdates zu veröffentlichen, sondern zunächst die weitere Entwicklung abzuwarten.
Von den Verboten der Großveranstaltungen sind natürlich auch die ADAC MX Masters betroffen, die im Juli beginnen sollten. Seitens des ADAC gibt es derzeit ebenfalls keinen neuen Kalender.
Wir sprachen mit dem Geschäftsführer des MSC Teutschenthal, Andreas Kosbahn, über die aktuelle Situation.
Was sind die neuesten Entwicklungen in Sachen Terminplanung?
«Wir haben uns mit allen beteiligten Behörden sowie mit dem Weltverband und dem Promoter abgestimmt. Es ist für alle weltweit eine schwierige Situation. Seit vorgestern haben wir die schlechten Nachrichten, dass es wahrscheinlich nicht möglich ist, am 9. August das Rennen durchzuführen. Wir müssen uns an die Regelungen genauso halten, wie alle anderen Sportveranstalter. Wir suchen jetzt nach Lösungswegen, um trotzdem die WM und alle geplanten Rennen in diesem Jahr durchzuführen.»
Bleiben die Karten aus dem Vorverkauf weiterhin gültig?
Alle Tickets werden auf jeden Fall ihre Gültigkeit behalten und alle Tickets können dann auch für das nächste Rennen genutzt werden, wann immer es auch stattfindet. Das ist unsere ganz klare Botschaft. Wir möchten uns auch bei allen Fans für die Unterstützung und die Solidarität bedanken, denn das hilft uns enorm weiter. Wir brauchen einfach diese feste Fanbase. Wir sitzen als Motocrossfans alle in einem Boot. Wir sind froh, dass sich die Fans solidarisch zeigen und hinter uns stehen und wir hoffen, dass das Rennen möglichst bald stattfinden kann.»
Gibt es Themen, die der Club in dieser Phase angehen konnte?
«Schon vor der Coronakrise haben wir begonnen, den Zielturm zu sanieren. Das ging im November los und wir sind jetzt in der letzten Phase. Das ist ja das erste Gebäude, welches es hier im Talkessel gab und es ist auch das Wahrzeichen der Strecke. Wir möchten die alte Infrastruktur erhalten aber gleichzeitig auch modernisieren.»
Gibt es weitere Neuigkeiten von der Strecke?
«Wir haben vor, in diesem Jahr eine neue Parkfläche zu nutzen. Wir haben sehr gute Gespräche geführt und werden auch an dieser Stelle die Bedingungen für die Zuschauer noch weiter optimieren. Damit ist dann auch ein neuer Eingangsbereich verbunden. Der Komfort für die Zuschauer wird erhöht. Die Besucher können mit dem Auto bis an die Strecke heranfahren. Die Zuschauer werden eine separate Zufahrt und einen neuen Eingang haben. Wir rechnen damit, dass die Wartezeiten an den Kassen noch weiter reduziert werden.»
Das vollständige Interview mit Andreas Kosbahn im Talkessel von Teutschenthal können Sie unter diesem Artikel im Video-Podcast hören.
Was in dieser Woche sonst noch passierte
Der junge Franzose Brian Moreau hatte sich im Februar im Training zum Supercross in Tampa (USA) einen Halswirbelbruch zugezogen und ist seitdem querschnittsgelähmt. In seiner Reha in der Bretagne konnte er nun einige erfreuliche Fortschritte erzielen. Er will in die USA zurückkehren, weil er sich dort bessere Genesungschancen erhofft.
Aus den USA erreichte uns die Nachricht, dass Max Anstie, der aus der WM in die USA gewechselt war, wieder genesen ist. Er musste sich Ende letzten Jahres einer Fußoperation unterziehen, weshalb er die Auftaktrennen der Supercross-WM verpasste. Nun ist er wieder fit, aber an eine Fortsetzung der Meisterschaften ist in den USA weiterhin nicht zu denken.