MotoGP: Unverständnis bei KTM-Rennchef

Jacobi (Honda) ohne Punkte: Kettenproblem und Stürze

Von Thoralf Abgarjan
Henry Jacobi hatte in Orlyonok Pech

Henry Jacobi hatte in Orlyonok Pech

Der einzige deutsche Dauerstarter in der MXGP-WM blieb beim Saisonauftakt in Orlyonok nach zwei Ausfällen ohne Punkte. Trotzdem zeigte der Thüringer, dass Top-10-Ergebnisse in dieser Saison möglich sein könnten.

Mit Rang 16 im Zeittraining am Sonntagmorgen konnte JM-Honda-Pilot Henry Jacobi nicht zufrieden sein. Sogar der 35-jährige Kevin Strijbos (Yamaha) war schneller als der 24-jährige Deutsche. Zur Spitze fehlten Jacobi immerhin 2,8 Sekunden. Das war mindestens eine Sekunde zu langsam für die Zielmarke der Top-10.

Im Rennen ging es danach aber deutlich aufwärts und Jacobi konnte seine Stärken als Racer voll ausspielen. Bekannt für gute Starts und harte Fights kam er in beiden Läufen gut aus dem Startgatter heraus. Jacobi startete im Bereich der Top-10 und schien diese Position auch halten zu können. Doch in der 5. Runde stand er plötzlich frustriert am Streckenrand. Ihm war die Kette abgesprungen und er musste den Weg ins Fahrerlager zu Fuß zurücklegen.

Das Team JM Racing Honda von Exweltmeister Jacky Martens nannte später weitere Details: Das Abspringen der Kette war kein technischer Defekt, sondern es ist im Zweikampf mit einem Gegner auf der Strecke passiert. «Er muss irgendwo hängengeblieben sein», hieß es vom Team.

Im zweiten Lauf sollte es nach so viel Pech endlich besser werden. Der Thüringer startete erneut gut und rangierte in den ersten Runden wieder im Bereich der Top-10, streckenweise sogar in den Top-8. Im Verlaufe des Rennens musste er zwar dem starken MXGP-Aufsteiger Thomas Kjer Olsen (Husqvarna) den Vortritt lassen, doch plötzlich fiel Jacobi erneut aus den Punkterängen auf Platz 22 zurück: «Ich bin in die Werbebanner geknallt, konnte mich aber aufrappeln und bin weitergefahren.»

Dieser Sturz kostete Jacobi eine halbe Minute - in der MXGP eine Ewigkeit: «Ich bin weiter gefahren, dann aber erneut gestürzt.» Damit war der Tag in Russland für Jacobi endgültig vorbei. Er blieb zwar ohne Punkte, aber glücklicherweise ohne nennenswerte Verletzungen, sodass er sich nun voll auf das nächste Rennen in Matterley Basin (England) vorbereiten kann.

Dort hofft das Team auf eine Platzierung im Bereich der Top-10. Dass dieses Ziel erreichbar ist, blitzte in Russland phasenweise durch. In Orlyonok stürzten viele Fahrer: Jorge Prado ging in beiden Läufen zu Boden, Jeffrey Herlings stürzte im ersten Lauf, Antonio Cairoli musste den zweiten Lauf nach Crash beenden. Kawasaki-Werksfahrer Ivo Monticelli stürzte im ersten Lauf und konnte in Moto-2 nicht erneut antreten. In Winchester werden die Karten für Jacobi neu gemischt.

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