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Noah Ludwig (KTM): Erste MXGP WM-Punkte im Talkessel

Von Thoralf Abgarjan
Der deutsche Saarholz-KTM-Pilot Noah Ludwig holte beim Grand Prix of Germany seine ersten 4 WM-Punkte in der MXGP-Königsklasse. Die deutschen Fahrer wurden am Hang der Nationen von den Fans gefeiert. Nur Einer fehlte.

Für Noah Ludwig (Sarholz KTM) war der Große Preis von Deutschland nicht nur ein Heim-Grand-Prix, sondern der 19-jährige Ascherslebener ist im Talkessel groß geworden und dazu ist er auch Mitglied im MSC Teutschenthal. Rund um die Strecke waren also nicht nur die deutschen Fans, sondern auch zahlreiche Freunde, Familienmitglieder und Förderer des Sympathieträgers aus Sachsen-Anhalt. KTM Händler Theiner, der Noah von Kindheit an unterstützt hat, war im Fahrerlager mit einem KTM-Ausstellungsstand präsent und während des Grand-Prix-Wochenendes fast so aufgeregt, wie Noah selbst.

Auf der Strecke machte der Lokalmatador von Anfang an eine gute Figur. So war er einer der Fahrer, die den Triple-Stepup voll nehmen konnten, also mit einem gewaltigen Satz. Der erste Lauf am Sonntag lief dann aber nicht nach Plan.

«Er hatte sich selbst so stark unter Druck gesetzt, dass er keinen Rhythmus gefunden hat und verkrampft ist», erklärte Vater Marco. Wo aber soll bei einem jungen Mann die Lockerheit herkommen? Für Noah war es der erste Grand Prix in dieser Saison. Zwar hat er bei den Rennen der ADAC MX Masters gezeigt, dass er nicht nur außergewöhnliche Starterqualitäten hat, sondern auch mit der Spitze mitgehen kann, doch für die WM braucht man Routine, die man nur in der WM bekommen kann. «Im Training geht er seine Pace auch über die Distanz, aber im Rennen kommt dann dieser Druck, der einem guten Resultat dann im Wege steht. In der Pause haben wir noch einmal gesprochen und im zweiten Lauf konnte er dann den Schalter umlegen.»

Von Anfang an rangierte Noah im zweiten Lauf in den Punkterängen und am Ende holte er auf Rang 17 die ersten 4 MXGP WM-Punkte seiner Karriere. Es hätte keinen besseren Ort dafür geben können.

Nach dem Deutschland-Grand-Prix war klar, dass Noah in diesem Jahr noch weitere WM-Läufe bestreiten wird. Im Sand von Lommel (Belgien) wollte er ursprünglich an der EMXOpen Europameisterschaft teilnehmen, aber dieser Plan wackelt. «Wir überlegen, ob Noah nicht doch besser WM fahren sollte», sagt Marco. «Wir planen, in zwei Wochen in Maggiora zu starten. Ende August steht der schweizerische Grand Prix in Frauenfeld noch auf unserer Wunschliste.»

Leider wurde Noahs Erfolg aber durch ein anderes Ereignis überschattet: Während die deutschen Fahrer nach dem zweiten Lauf am Hang der Nationen von den Fans gefeiert wurden, musste Noahs Sarholz-KTM-Teamkollege Henry Jacobi, der am Ende des Rennens am Ende der Boxengasse gestürzt war, von der Medical Crew versorgt werden.

Und so war Noahs erste Frage nach der Zielankunft nicht die nach seinen ersten WM-Punkten, sondern ob es Henry gut geht. Noah Ludwig hatte soeben die ersten MXGP-WM-Punkte seines Lebens geholt, aber wichtig war für ihn, wie es seinem gestürzten Teamkollegen geht. Das ist vorbildlicher Sportsgeist, dem man nur höchsten Respekt zollen kann.

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