Blitzstarter Noah Ludwig (KTM) beeindruckte die Stars
Schon während des MXGP-Qualifikationsrennens am Samstag zeigte Sarholz-KTM-Pilot Noah Ludwig, dass er mit der Strecke in Saint-Jean-d'Angély bestens zurechtkam. Er startete im Bereich der Top-13 und hielt in den ersten Runden alle 3 Fantic-Werksfahrer (Andrea Bonacorsi, Brian Bogers und Glenn Coldenhoff) sowie weitere Factory-Piloten wie Jago Geerts (Yamaha), Jeremy Seewer (Ducati) und Tom Koch (Beta) hinter sich. Nach 5 Runden waren für den Ascherslebener die Top-10 in Reichweite, doch das Motorrad begann zu stottern. Grund war eine defekte Zündkerze – ein Schaden, der äußerst selten vorkommt. Ludwig musste das Rennen beenden. Er wurde auf Rang 29 gewertet und hatte am Sonntag zu den Wertungsläufen einen äußerst schlechten Startplatz an den Außenpositionen der Startanlage.
Als das Startgatter zum ersten Lauf am Sonntag fiel, glaubten viele ihren Augen nicht: Noah ballerte seine Sarholz-KTM an der versammelten WM-Elite außen vorbei zum Holeshot. Er hatte den Gashahn noch voll geöffnet, als alle Anderen längst auf der Bremse standen. Auch TV-Kommentator und frühere WM-Pilot Paul Malin zollte dem Deutschen für dieses Manöver äußersten Respekt.
Noah agierte bei seinem ersten WM-Rennen in dieser Saison plötzlich zwischen Gajser, Febvre und Coenen in der Spitzengruppe. Deren Pace konnte er natürlich nicht über die Distanz mitgehen: «Die Intensität da vorne ist extrem hoch, da habe ich mich noch etwas schwer getan», erklärte der 20-Jährige nach dem Rennen. «Aber ich denke, das wird von Rennen zu Rennen besser werden», zeigt sich der Ascherslebener zuversichtlich. Am Ende des ersten Laufs holte er auf Rang 15 seine ersten 6 WM-Punkte. Zur Erinnerung: In der Saison 2024 erreichte Ludwig beim Deutschland-Grand-Prix im Talkessel mit Rang 17 im zweiten Lauf seine ersten und bis dato einzigen 4 WM-Punkte in der MXGP.
Nach seinem Feuerwerk im ersten Lauf war alles Weitere Zugabe. Noah startete wieder von ganz außen, umrundete erneut alle Top-Stars und verfehlte den Holeshot nur ganz knapp. Diesmal war Glenn Coldenhoff knapp vorne, aber Noah fand sich erneut unter den Top-Piloten wieder. «Im zweiten Lauf habe ich dann einfach zu viele Fehler gemacht», grübelt der Deutsche, «aber das Wochenende war auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung und ich gebe weiter Gas.»
Mit Rang 16 sicherte er sich weitere 5 WM-Punkte und konnte sein WM-Debüt mit 11 Punkten beenden. Noahs nächster Einsatz wird WM-Lauf 6 in Arco di Trentino am 13. April sein.