Grand Prix: Bis im Juni herrscht Stillstand
MX1-WM: Transfergespräche liegen auf Eis
Zu dieser Zeit des Jahres treffen sich normalerweise die Hersteller und einige der grossen Teams der Motocross-WM und beginnen mit Gesprächen und vorsorglichen Anfragen für die Fahrerbesetzungen der nächsten Saison. Es ist absurd früh, schon an 2014 zu denken, wenn noch nicht einmal sechs von 17 Rennen gefahren sind. Aber es ist Teil des Geschäfts, denn mit einem grossen (oder grösseren) Namen auf der sicheren Seite können leichter Verhandlungen mit derzeitigen oder künftigen Sponsoren geführt werden.
Der bevorstehende Umbruch in der Grand-Prix-Szene haben diese Planspiele aber über den Haufen geworfen, wie SPEEDWEEK.com am Rande des Bulgarien-GP von einigen Teammanagern und Fahrer-Agenten erfahren hat. Wenn sich die WM zu einer einzelnen MXGP-Klasse (von 250 bis 450 ccm Hubraum) verwandelt und die MX2 zwar bleibt, aber die Altersgrenze gemäss den Gerüchten sogar auf 21 Jahre gesenkt werden soll, könnten die Budgets für die Motorräder und die Renneinsätze dramatisch verändern.
Es macht Sinn für eine Marke wie Yamaha, sich mit vielleicht vier Motorrädern auf die MXGP-Klasse zu konzentrieren (für optimale TV-Abdeckung) und mit zwei in der MX2 anzutreten. Aktuell werden drei pro Klasse eingesetzt. Es hat ausserdem einen Einfluss auf die Fahrer, speziell auf die jungen Piloten, die zu jung, zu wenig erfahren und zu langsam für die MXGP und die 450-ccm-Bikes, aber schon zu alt für ihre aktuelle MX2-Klasse.
Die Strategien können bereits geplant werden. Bei einem Meeting von GP-Promoter Youthstream und den Verantwortlichen der Hersteller am 13. April beim Trentino-GP kamen drei Vorschläge für die Zukunft der WM auf den Tisch. Die japanischen Mitglieder der Hersteller-Vereinigung MSMA werden sich in diesen Tagen treffen, die Europäer werden ihre Ideen und Ansichten ebenfalls in den nächsten Wochen diskutieren. Zum einen erneuten Dialog mit Youthstream kommt es am 15. Juni beim Italien-GP in Maggiora, einige Tage darauf werden alle Parteien inklusive des Weltverbands FIM sich in Genf treffen.
Von diesem Treffen an in der Schweiz wird ein konkreter Plan für die Zukunft der Motocross-WM existieren. Danach wird die Maschinerie von Budget-Zusammenstellen und Teams auf die Beine stellen rasant an Tempo aufnehmen, und für die Zukunft gewappnet zu sein.