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Yamaha: Die neue Strategie in der Motocross-WM

Von Adam Wheeler
Frischer Wind: Unter dem Zelt des Yamaha-Werksteams ändert sich einiges

Frischer Wind: Unter dem Zelt des Yamaha-Werksteams ändert sich einiges

Nach zwei desaströsen Jahren in der MX1-WM wagen die Japaner einen Neuanfang. Das Yamaha-Aufgebot wurde verkleinert und besser verteilt.

Yamaha mag in der MotoGP-WM eine Menge zu schreiben geben, oder sogar in einer Disziplin wie der Supersport-WM. Aber auf der höchsten Stufe der Motocross-WM erlebt dieser Hersteller in den letzten zwei Jahren eine unglaubliche Dürreperiode. Nachdem seit dem WM-Titel 2008 durch David Philippaerts vergeblich dem MX1-Titel nachgehechelt wird, scheint nun das berühmte Werksteam um Michele Rinaldi für 2014 seinen Ansatz zu ändern.

Yamaha Europe hatte Philippaerts Ende 2007 verpflichtet, 2008 wurde der Italiener der erste MX1-Weltmeister aus seinem Land, er holte sich die Krone in seinem ersten Jahr auf der YZ450FM. Dieser «Rookie»-Effekt kam 2011 nochmals zum Tragen, als Steven Frossard in seiner ersten MX1-Saison Vizeweltmeister wurde. 2012 und auch 2013 setzte Yamaha wieder auf Frossard, um Multichampion Tony Cairoli herauszufordern, aber der Franzosen handelte sich einen kleinen Katalog von Verletzungen ein und fehlte immer wieder. Philippaerts litt ebenfalls, er brach sich zweimal in Folge beide Handgelenke und wechselte auf 2013 zu Honda. Joel Roelants enttäuschte dieses Jahr in seinem MX1-Premierenjahr.

Nachdem sich das Team nun entschied, dass 2014 Neuzugang Jeremy van Horebeek der einzige Werksvertreter in der neuen MXGP-Klasse sein wird, scheint es auf ein Wiederetablieren an der Spitze hinauszulaufen, vom Titel spricht niemand. Der Belgier hat in seiner Karriere erst einen MX2-GP gewonnen, aber zeigte 2013 auf Kawasaki eine sehr solide MX1-Rookiesaison und war mehrmals nahe am Podest. Van Horebeek dürfte eine zuverlässige Wahl gewesen sein, mit 24 Jahren hat er auch immer noch einiges Potential. Mit nur einem MXGP-Fahrer und Christophe Charlier für sein letztes MX2-Jahr könnte auch argumentiert werden, dass Yamaha erneut riskiert, bei einer Verletzung die Werkspräsenz im GP-Sport unsichtbar werden zu lassen. Aber das ist der Punkt, bei dem entschieden wurde, den Einfluss im Fahrerlager etwas auszuweiten.

Team von Steve Dixon auch in der MXGP

Der Australier Dean Ferris wird im von Cosworth unterstützten Yamaha-Team von Steve Dixon (nicht mehr in Monster-Energy-Farben) in der MXGP-WM antreten und Max Anstie wird eine Werks-YZ250F kriegen. Während das Rinaldi-Werksaufgebot im Prinzip auf zwei Fahrer geschrumpft ist – in den letzten Jahren stellte Yamaha für Monster Energy insgesamt sechs Fahrer auf – werden damit aber weiterhin zwei blaue Maschinen in jeder Klasse zu sehen sein.

Weitere Unterstützung wird auch das belgische Team Kemea Reytec van der Laar Yamaha bekommen, das mit Petar Petrov startet und die vielversprechenden Talente Frederik Van der Vlist und Cyril Genot in der Hinterhand hat. Yamaha konnte bei den Zweitaktern auf europäischer Ebene mit van der Vlist, Genot und Nicolas Dercourt gute Resultate einfahren. Nicht zu vergessen ist auch Chiara Fontanesi, die zweimal in Folge Damen-Weltmeisterin geworden ist.

Derzeit noch unklar ist die Zukunft von Shaun Simpsons Team JK SKS Gebben Yamaha, das der Marke vor zwei Wochen in Lierop den ersten MX1-GP-Sieg seit 2011 beschert hat. Der Brite wird seine YZ450F dieses Wochenende in Teutschenthal als Teil des britischen Teams beim Motocross der Nationen fahren, aber es könnte das letzte Mal sein: Der Schotte steht angeblich davor, zu HM Plant KTM UK zurückzukehren, wo er 2008 in der MX2-WM auftrumpfte.

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