Pascal Rauchenecker: Auch Brasilien-GP auf Husqvarna
Nach der durchwachsenen MX2-WM-Saison 2013 fand Pascal Rauchenecker für 2014 nicht mehr Unterschlupf in einem Grand-Prix-Team. Aber nach einem Anruf am Montag vor dem Thailand-GP stand der Österreicher bei der zweiten MXGP-Runde des Jahres in Si Racha plötzlich als Werksfahrer am Startgatter!
Als im neuen Husqvarna-IceOne-Werksteam von Formel-1-Pilot Kimi Räikkönen Stammpilot Tyla Rattray statt nach Thailand nach Belgien flog, um sich seinen gebrochenen Finger richten zu lassen, schlug die Stunde Raucheneckers.
Rattray fährt als einziger MXGP-Pilot neben Weltmeister Antonio Cairoli eine 350-ccm-Maschine, Rauchenecker stieg diesen Winter im Hinblick auf die Saison im ADAC MX Masters von der MX2-Maschine auf die KTM 350 SX-F um. Daran erinnerte sich offensichtlich die sportliche Führung bei KTM/Husqvarna, kurz darauf sass der 20-Jährige im Flugzeug nach Bangkok und in Si Racha erstmals auf der Husky TE350. Der Österreicher trug Rattrays Renndress, für mehr als dessen Startnummer 28 mit einer 1 zur 281 zu ergänzen, blieb keine Zeit.
Das Beste für Rauchenecker: Das spontane Abenteuer mit IceOne geht noch bis Ende März weiter. Rattrays lästige Fingerfraktur wurde mit Stiften fixiert, aber der ehemalige MX2-Weltmeister aus Südafrika muss auch die dritte WM-Runde Ende März in Brasilien auslassen. «Ich fahre nächstes Wochenende für IceOne ein Rennen in Holland und werde auch in Brasilien am Start sein. Ich fliege in einer Woche am Dienstag rüber», sagte Rauchenecker, der letzten Sonntag das Starcross in Mantua bestritt.
«In Thailand kam ich nicht wirklich perfekt vorbereitet zum Rennen, ich erfuhr erst am Montag vorher davon. Aber ich denke, dass ich es gut hingekriegt habe. Ich wusste, dass ich nicht bei 100 Prozent sein werde, aber zwei 16. Ränge sind gut. Ich muss mich beim Team für diese Möglichkeit bedanken. Es ist eine fantastische Erfahrung, mit ihm arbeiten zu können», sagte Rauchenecker nach seinem WM-Debüt in der grossen MXGP-Klasse.
Zu den bevorstehenden Aufgaben in den Niederlanden und Brasilien meinte er gegenüber SPEEDWEEK.com: «Ich setze mir keine grossen Ziele. Ich werde einfach alles geben und hoffe auf zwei gute Rennen.»
Die vierte MXGP-Runde ist auch schon eingeplant. «Dann fahre ich aber wieder auf KTM für das Cofain Racing Team», schilderte Rauchenecker die Pläne für den Europa-Auftakt der WM im italienischen Arco di Trento. Für Cofain wird der 20-Jährige dann auch das ADAC MX Masters bestreiten.