Gaildorf: Hunter Lawrence siegt auf Abschiedstournee
Hunter Lawrence holte sich beim MX Masters in Gaildorf den Tagessieg
Hunter Lawrence, der in Gaildorf vom deutschen KMP Honda-Team unter Alex Karg hervorragend betreut wurde, düpierte mit seinem Triumph die 450er-Elite der Masters-Klasse inklusive Weltmeister Jordi Tixier. Nun folgen für den 19-Jährigen noch drei Rennen in Europa (Assen, Holzgerlingen und Imola), bis mit dem Jahreshöhepunkt MXoN Anfang Oktober in Red Bud (USA) die GP-Karriere des Ältesten der drei Lawrence-Brüder endet.
Gegenüber SPEEDWEEK.com liess der Australier die aktuelle Saison im Honda-Team unter der französischen Weltmeisterin Livia Lancelot noch einmal Revue passieren. «Wir haben in den letzten Rennen einen großen Schritt nach vorn gemacht und damit bin ich sehr zufrieden. Schließlich war ich doch längere Zeit in einem Leistungstief wegen meiner Verletzungen. Das Jahr war schon schwierig und wenn ich es nun positiv beenden kann, umso schöner. Mein Team war super, genauso wie mein Mechaniker. Ich werde viele Leute vermissen, die ich hier in Europa kennengelernt habe. Das gehört halt dazu zum Weggehen, das man Leute verlässt. Aber ich denke, ich werde die meisten auch in der Zukunft immer wieder treffen.»
Fragt man den 'Hunter‘ nach seiner schönsten Erinnerung während der Zeit in Europa, muss der immer zu Späßen aufgelegte Aussie nicht lange überlegen. «Klar, mein erstes Podium 2017 in Teutschenthal», kommt seine Antwort wie aus der Pistole geschossen. «Das kam unerwartet nach den Problemen am Saisonbeginn und dazu noch, dass mein Freund Jeremy Seewer den Deutschland-GP gewann. Er wusste nicht, dass er gewonnen hatte und ich nicht, dass ich auf dem Podium war, das war wirklich ein unglaublicher Moment. Und natürlich auch das MXoN in England, als ich vor Zach Osborne bester MX2-Pilot wurde, wow!»
Natürlich liegt das größte Interesse auf der Frage, wie der Plan für das MXoN und den ersten Supercross-Start in den USA ausschaut. Dazu meinte Hunter Lawrence im Gaildorfer Paddock: «Also ich werde die Nations auf einer Geico-Honda fahren, danach fange ich sofort in Amerika mit dem Supercross-Training an. Mein Boss bei Geico wird Dan Betley sein, der vor dem Geico-Team mit Kenny Roczen zusammengearbeitet hat. Er ist ein Supertyp, wir haben regelmäßig Kontakt und ich bin schon sehr gespannt auf das Team. Mein Mechaniker steht noch nicht fest, es ist noch keine Entscheidung getroffen worden. Ich beginne nächstes Jahr in der Eastcoast-Serie, dadurch habe ich mehr Zeit, mich auf Supercross einzustellen. In meiner Jugend bin ich zwar in Australien mal SX gefahren, aber das ist natürlich kein Vergleich zu dem Level in den USA. Die ganze Lawrence-Familie geht mit nach Amerika. Und wenn dann alles gut läuft, kann natürlich auch meine Freundin Cynthia rüberkommen.»
Vieles am Werdegang von Aussie Hunter Lawrence erinnert an die Story seines Landsmanns Chad Reed, der in der Motocross-WM zu Beginn der Jahrtausendwende seine ersten großen Erfolge feierte und in den USA zum Superstar wurde. Kleiner Unterschied: Hunters Bruder Jett Lawrence hat mindestens genau so viel Talent, der 14-Jährige sorgt derzeit mit dem MX2-Motorrad für Furore.