MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Henry Jacobi (KTM) spricht über seine Verletzung

Von Thoralf Abgarjan
Henry Jacobi nach seiner Schulter-OP

Henry Jacobi nach seiner Schulter-OP

Kurz vor dem 5. Lauf der ADAC MX Masters in Gaildorf erfuhr Sarholz-KTM-Pilot Henry Jacobi, dass seine verletzte Schulter operiert werden muss und dass es für ihn das letzte Rennen der Saison 2023 werden würde.

«2022 bin ich in Drehna zum letzten ADAC MX Masters Rennen auf der Sarholz-KTM angetreten», erinnert sich Henry Jacobi, der die Geschichte seiner anhaltenden Schulterprobleme erklärt. «Bei diesem Rennen bin ich gestürzt und habe mir dabei das Schulterblatt gebrochen und die Schulter nach hinten ausgekugelt. Die Ärzte haben gesagt, dass ich die Schulter trainieren soll. Die Muskulatur wäre so kräftig, dass die Schulter hält.»

Dann kam das erste Masters-Rennen des Jahres 2023 – wieder in Drehna. «Schon beim Start bin ich Adam [Sterry] ins Hinterrad gefahren und habe genau den Schlag in die Schulter bekommen, der zu vermeiden gewesen wäre. Die Schulter wurde dabei erneut nach hinten ausgekugelt. Ich bin das Rennen tatsächlich noch weitergefahren. Die Schulter ist im Rennen auch noch mehrmals herausgesprungen und dann bin ich noch ungünstig mit Petr Polak in der Luft kollidiert. Das war viel Pech für ein Wochenende. Die Verletzung von damals [Anm. Drehna 2022] habe ich heute noch. Ich habe mir danach bei jeder Gelegenheit die Schulter ausgekugelt: Beim Niesen, beim Golfen, beim Anschnallen im Auto und in Lettland bei einem Sturz. Das ist mir hundertmal passiert.»

Erst viel später stellte sich heraus, dass ein Teil seiner Schulterverletzung unentdeckt blieb. «Die Bänder, die das Gelenk halten und vor dem Auskugeln schützen, waren komplett abgerissen. Und das ist erst vor einer Woche herausgekommen», grübelt der Thüringer.

Vor dem Event in Gaildorf wusste Jacobi bereits, dass dieses Rennen sein letzter Einsatz in diesem Jahr werden sollte. «Es war ein Herzenswunsch von mir, dass ich dort noch fahren kann, denn es wird das letzte Rennen sein, dass ich in diesem Jahr bestreite.» Doch das Wochenende in Gaildorf begann alles andere als gut. «Ich bin vom Gas gegangen, mir ist das Vorderrad weggerutscht und ich bin komplett mit dem Knöchel zwischen Hinterrad und Schwinge gekommen und habe mir dabei das Bein verdreht. Schulter, Rücken, Knie und jetzt auch noch der Knöchel», das waren ziemlich viele Probleme auf einmal.

«Im Motocross ist es so, dass niemand viel über Verletzungen redet. Ich hatte noch andere Verletzungen, von denen kaum jemand etwas wusste. Immer wenn ich dachte, dass es kaum noch schlechter werden kann, kam es dann doch noch schlimmer.»

Jacobi lieferte trotz der Probleme in Gaildorf mit P2 im Samstagsrennen hinter Jeffrey Herlings eine erstklassige Leistung ab. Nach dem Rennen schossen seine Emotionen hoch. «Ich konnte zeigen, dass man mit kämpferischer Leidenschaft Berge versetzen kann.»

«Seit einer Woche steht fest, dass am Dienstag nach Gaildorf der OP-Termin für die Schulter ist. Ich habe nach mehreren Anläufen jetzt einen Arzt gefunden, der das operieren kann», verriet der 26-Jährige weiter.

Am Sonntag versank das Rennen im Schlamm. Jacobi erwischte keinen guten Start, zeigte aber erneut Kampfgeist und seine Stärke im Schlamm. Aber auch er kam in diesem Rennen zu Sturz: «Es war eine Spurrinne, die einen halben Meter tief war und voll Wasser stand. Ich bin eingesackt, stehengeblieben und das Motorrad ist umgekippt. Die Griffe waren verschlammt, ich habe die Handschuhe ausgezogen und das Motorrad war durch den Schlamm 50 kg schwerer.» Jacobi kämpfte und befreite sich und sein Motorrad aus dem Schlammloch. Nach einem Boxenstopp kam er danach immerhin noch auf P6 ins Ziel.

«Das wars für heute, für dieses Wochenende, für diesen Monat und für dieses Jahr», erklärte der sichtlich bewegte Jacobi nach dem Rennen. Die Operation am Dienstag ist gut verlaufen. Für die Rehabilitation wünschen wir von dieser Stelle aus alles Gute!

Die ganze Story finden Sie im unten verlinkten Film von Benzim Official, der auch filmisch überzeugt.

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