Kevin Strijbos (Suzuki): Er denkt über Rücktritt nach
Wie lange wird Kevin Strijbos noch als MX-Sportler aktiv sein? An Speed mangelt es dem Suzuki-Piloten noch nicht
Die gute Nachricht lautet: Kevin Strijbos ist gesund und kann Rennen gewinnen. Dabei sitzt der Belgier erst seit wenigen Tagen wieder auf dem Motorrad, dementsprechend war das ADAC MX Masters-Rennen im hohen Norden Deutschlands nur ein Test vor dem schweren Heimspiel in Lommel Ende Juli.
Trotzdem ist Tensfeld natürlich ein Prüfstein für die Verfassung eines jeden Motocrossers. Strijbos jedenfalls war mit seinem kurzen Deutschland-Trip durchaus zufrieden. «Im ersten Lauf hatte ich eigentlich einen guten Start, konnte aber danach keine Spuren finden. Nach zehn Minuten kam ein regelrechter Einbruch und ich fühlte mich erst in den letzten zehn Minuten wieder besser. Das hat mir nicht gefallen und so haben wir in der Pause vor Lauf 2 die Einstellung der Stoßdämpfer geändert. Im Rennen war es dann viel einfacher vor allem in die Kurven zu gehen. Am Start ging Ullrich in Führung, aber ich konnte schnell an ihm vorbeifahren. Olsen war dann hinter mir, aber immer mit Abstand. Am Ende war ich sehr müde, aber es hat für den Sieg gereicht. Ich weiß nicht, ob ich in Lommel schon in die Spitze reinfahren kann, ich werde alles versuchen.»
Strijbos wird im August 31 Jahre alt und macht sich langsam aber sicher Gedanken über die Zukunft. «Ich habe noch ein Jahr Vertrag bei Suzuki. Was danach passiert, ich weiß es wirklich noch nicht. Aber vielleicht ist es Zeit, zurückzutreten und etwas anderes im MX-Sport zu machen. Ich sollte darüber wohl mal ernsthaft nachdenken», grübelt der Belgier.
Im Team des MX-Routiniers gab es Ende letzten Jahres einschneidende Veränderungen, die belgische Sportlegende Stefan Everts übernahm das Ruder im GP-Werksteam der Japaner. Wie arbeitet es sich mit dem erfolgreichsten WM-Piloten aller Zeiten, fragte SPEEDWEEK.com. «Das erste Jahr mit Everts war gut, wenn auch manchmal etwas kompliziert», verrät Strijbos. «Ich und Stefan, wir kannten uns persönlich nicht, nur vom Hallo sagen. Es braucht nunmal alles seine Zeit. Es ist definitiv ein frischer Wind im Team, jeder mag das anscheinend. Ich auch. Er ist zehnfacher Weltmeister, er weiß was zu tun ist. Sylvain Geboers kommt auch immer noch zu den Rennen, nur nicht zu den Übersee-GP’s.»