Teamchef Roger DeCoster über Team USA
Aaron Plessinger und Roger DeCoster in Ernée
Schon nach den Samstagsergebnissen der Qualifikationsrennen zeigte sich, dass das amerikanische Team in diesem Jahr nicht um den Sieg fahren kann. Die Gründe für das vergleichsweise schlechte Abschneiden der Amerikaner sind vielfältig. Die Teilnahme von Team USA stand dieses Jahr sogar lange gänzlich in Frage. Insofern ist es anzuerkennen, dass die Amerikaner mit einem Team nach Europa angereist sind und sich der Konkurrenz gestellt haben. Ohne die Teilnahme des Teams 'stars and stripes' ist das Motocross der Nationen nicht dasselbe.
Natürlich war Teamchef Roger DeCoster am Ende des Tages mit Rang 8 nicht zufrieden. Im ersten Rennen konnte MXGP-Starter Aaron Plessinger noch einigermaßen mit der Spitze mithalten und belegte Rang 5. Im zweiten Rennen (OPEN/MX2) belegte MX2-Pilot RJ Hampshire auf der 250er Husqvarna immerhin P10.
Desaströs verlief der dritte Lauf (OPEN/MX2): Beide US-Piloten wurden überrundet und belegten die Plätze 18 (Plessinger) und 20 (Craig).
DeCoster erklärt die Situation gegenüber Gatedrop.com: «Zuerst war es schwierig, überhaupt eine Mannschaft aufzustellen. Einige Fahrer wechselten die Teams. Die US-Saison war in diesem Jahr extrem lang [Anm.: durch die zusätzlichen SMX Playoffs] und wir hatten mit verletzungsbedingten Ausfällen zu tun. Außerdem haben die US-Teams schon vor unserer Abreise nach Europa mit den Supercross-Tests für das nächste Jahr begonnen. In den USA liegt der Schwerpunkt ganz klar im Supercross-Bereich.»
Dazu kamen in Ernée technische Probleme: Vor dem letzten Rennen wurde eilig der Stoßdämpfer von RJ Hampshires Husqvarna ausgebaut und in das Motorrad von Christian Craig eingebaut. «Die Jungs haben ihr Bestes gegeben, aber es hat nicht gereicht. Bis zum zweiten Rennen dachte ich, dass wir noch um die Plätze 5 bis 6 kämpfen können. Wir lagen zu diesem Zeitpunkt auf P5, nur 2 Punkte hinter Deutschland auf Rang 4 und waren nur 5 Punkte von einer Podiumsplatzierung entfernt. Aber im letzten Rennen sind wir dann komplett eingebrochen und wurden sogar überrundet.»
Was ist zu tun, um Team USA wieder an die Spitze zu führen? DeCoster analysiert: «Wir müssen wieder mit den besten Fahrern antreten, die wir haben. Aber das hängt von vielen Dingen ab. In erster Linie müssen die Teams mitziehen. Einige Fahrer wollten starten, doch die Teams wollten dies nicht unterstützen.»
Ergebnis MXoN 2023:
1. Frankreich, 14 Punkte
2. Australien, 34
3. Italien, 43
4. Deutschland, 47
5. Belgien, 55
6. Schweiz, 55
7. Spanien, 59
8. USA, 65
9. Slowenien, 85
10. Großbritannien, 89