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SidecarCross-WM Lommel: Bax/Cermak meisterlich

Von Axel Koenigsbeck
Top und hopp: Prümmer (#17) gewinnt die Holeshots, Bax (#82) die Rennen und Heinzer (#93) zwei fünfte Ränge

Top und hopp: Prümmer (#17) gewinnt die Holeshots, Bax (#82) die Rennen und Heinzer (#93) zwei fünfte Ränge

Hitze, Tiefsand und Handicaps hinderten die Titelverteidiger Etienne Bax und Ondrej Cermak beim Lauf der SidecarCross-WM 2023 in Lommel nicht daran, mit einem Doppelsieg ihre Ausgangsposition im WM-Kampf zu verbessern.

Wenn bei den Grands Prix in Osteuropa die Starterfelder nicht voll werden, ist das seit Jahren normal. Aber geschieht dies bei einem WM-Lauf im für die meisten Akteure zentral gelegenen Belgien, gibt das schon zu denken. Gerade einmal 27 Teams waren in Lommel angereist, womit sich das Last Chance-Rennen einmal mehr erübrigte.

Verständlicherweise wollen sich vor allem die deutschsprachigen Gespanne den fiesen Tiefsand nicht antun. Doch auf der anderen Seite bietet solch ein Rennen die beste Möglichkeit, GP-Luft zu schnuppern und Erfahrungen unter solch ungewohnten Bedingungen zu sammeln. Vorausgesetzt, man hat überhaupt Ambitionen, irgendwann auf GP-Niveau Erfolge einzufahren.

Die Qualifikation A absolvierten Etienne Bax/Ondrej Cermak klar vor den Tabellenführern Marvin Vanluchene/Nicolas Musset. Brett Wilkinson/Joe Millard dominierten in der zweiten Gruppe vor Koen Hermans/Ben van den Bogaart. Tim Prümmer/Jarno Steegmans absolvierten das Vorgeplänkel als Gruppendritte, Marco Heinzer/Ruedi Betschart als Vierte.

Den Start zum ersten Lauf gewannen Prümmer/Steegmans und sicherten sich damit die Holeshot-Prämie. Erwartungsgemäß mussten sie bald die drängenden Routiniers Hermans/van den Bogaart vorbei lassen. Doch wäre ein Top-Rang durchaus möglich gewesen, wenn sie sich nicht hinter den kurz stecken gebliebenen Bax/Cermak in einer tiefen Spur festgefahren hätten und dann geraume Zeit brauchten, ihr Gespann wieder flott zu bekommen.

Die Weltmeister waren zunächst nicht vom Startgitter weggekommen und hatten das Rennen mit Verzögerung aufgenommen. Doch dann pflügten die Weltmeister – bis auf den erwähnten Mini-Stopp – regelrecht durchs Feld und hatten in der Schlussphase die mittlerweile führenden Justin Keuben/Dion Rietman in Schlagdistanz. Tatsächlich schaffte Bax das Kunststück, diese kurz vor dem Ziel auch noch zu überholen. Hermans/van den Bogaart waren schon lange vorher mit Motorproblemen zurückgefallen und blieben als 21. punktelos. Davy Sanders/Luc Rostingt, Jason Van Daele/Gianni Dhont und Thom van der Lagemaat/Han van Hal wurden in einen Startcrash verwickelt, Gert van Werven zog sich bei einem Sturz einen Schlüsselbeinbruch zu.

Deutlich besser als für Prümmer/Steegmans lief das Rennen für Heinzer/Betschart. Die Schweizer starteten gut und konnten Rang fünf behaupten. Adrian Peter/Joel Hoffmann setzten auf Ankommen und heimsten mit dieser Strategie drei Punkte ein.

Den zweiten Start gewannen wiederum Prümmer/Steegmans. Doch bereits nach vier Runden war ihr Rennen vorbei: Beifahrer Jarno hatte sich sein im letzten Jahr verletztes Knie erneut lädiert und dürfte zumindest für einige Wochen ausfallen. Womit das Team für die DM am kommenden Wochenende in Jauer dringend Ersatz finden muss, um im Titelkampf am Drücker zu bleiben.

Bax/Cermak konnten sich diesmal bald an die Spitze setzen und den Lauf mit klarem Vorsprung gewinnen. Hermans/van den Bogaart und Vanluchene/Musset machten sich bereits Hoffnungen auf die weiteren Podiumplätze, doch hatten zumindest die WM-Führenden die Rechnung ohne Brett Wilkinson/Joe Millard gemacht. Die schon im ersten Lauf starken Briten zogen entschlossen an den beiden Rechtsauslegern auf den zweiten Rang vor. Derweil konnten Heinzer/Betschart ihre direkten Verfolger Keuben/Rietman und die Lielbardis-Zwillinge auf Distanz halten und als wiederum Fünfte Tabellenrang zehn festigen. Peter/Hoffmann bogen nach sechs Runden mit defektem Auspuff in den Helferraum ab. Bleibt zu erwähnen, dass die Weinmann-Brüder die belgischen Sandspiele auslassen mussten, da Beifahrer Noah eine wichtige Prüfung in der Schule zu absolvieren hatte.

Am kommenden Wochenende geht es in der DM weiter. Infos: mc-jauer.de

Resultate Motocross-Gespann-WM Lommel/B:

1. Lauf: 1. E.Bax/O.Cermak (NL/CZ), WSP-Husqvarna. 2. J.Keuben/Rietman (NL), VMC-Zabel. 3. Wilkinson/Millard, (GB), WSP-AMS. 4. Vanluchene/Musset (B/F), VMC-Zabel. 5. Heinzer/R.Betschart (CH), VMC-KTM. 6. D.Lielbardis/B.Lielbardis (LV), WSP-Mega. 7. Wijers/L.van de Putten (NL), VMC-Zabel. 8. K.Prunier/E.Prunier (F), WSP-Zabel. 9. Mulders/Lebreton (NL/F), WSP-Zabel. 10. T.van der Lagemaat/van Hal (NL), VMC-Mega. 11. Van Daele/Dhont (B), VMC-Zabel. 12. Gordejev/A.van de Wiel (EST/NL), Husqvarna. 13. Sanders/Rostingt (B/F), WSP-Mega. 14. Hodges/Wilkinson (GB), Zabel. 15. Wisselink/Vincent (NL), WSP-Zabel. 16. Prümmer/J.Steegmans (D/B), KTM. 17. Chanteloup/Chopin (F), WSP-Zabel. 18. Peter/Hoffmann (D), VMC-Zabel. 19. Van der Schraelen/Hereygers (B), WSP-KTM. 20. H.Hurkmans/R.Bax (NL), WSP-AMS.

2. Lauf: 1. Bax. 2. Wilkinson. 3. Hermans. 4. Vanluchene. 5. Heinzer. 6. J.Keuben. 7. Lielbardis. 8. Mulders. 9. Leferink. 10. Van de Lagemaat. 11. Prunier. 12. Wisselink. 13. Hodges. 14. Gordejev. 15. Sanders. 16. Chanteloup. 17. S. van der Veldt/Kaethove (NL), WSP-AMS. 18. Van der Schraelen. 19. Van Vaerenberg/Mans (B), WSP-AMS. 20. Wijers.

WM-Stand nach 14 von 28 Läufen: 1. Vanluchene 312 Punkte. 2. Bax. 287. 3. Hermans 260. 4. Wilkinson 214. 5.Keuben 199. 6. Sanders 175. 7. Lielbardis. 172. 8. Prümmer 154. 9. Van Werven 147. 10. Heinzer 133. 19. Weinmann 49. 22. Peter 32. 28. Käser 11.

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