Greg Albertyn: Die Ikone aus Südafrika
Greg Albertyn 1991
Greg Albertyns WM-Titel-Quote liest sich schier unglaublich: Der beliebte Südafrikaner sicherte sich in nur vier permanent Jahren in der GP-Szene sage und schreibe drei Weltmeisterschaften. Der erste Titel war für den Blondschopf der prägendste Moment. Damals kämpfte er im werksunterstützten Honda-Team von Star-Tuner Jan de Groot Stars wie seinen Honda-Teamkollegen Dave Strijbos oder die Suzuki-Hoffnungsträger Pedro Tragter, Yves Demaria und Pit Beirer nieder.
Die Zeit davor war für «Albee» jedoch hart und geprägt von Ungewissheit. Ende der Saison 1989 fuhr er im Alter von nur 17 Jahren für das belgische Missotten-Kawasaki-Importeurs-Team einige Supercross-Events wie Paris, Genf oder Maastricht. Der Durchbruch gelang dann im Jahr 1990 mit der Kawasaki beim niederländischen Grand Prix mit dem sensationellen fünften Tagesrang. Während der Saison verhinderte allerdings eine Verletzung weitere Einsätze auf der Kawa. Erst beim Finale in Portugal stand Albertyn wieder am Gatter.
«Ich reiste damals am Ende der Saison mit nichts in der Hand zurück nach Hause», erinnert sich Albertyn (46) gegenüber dem MXGP-Online-Magazin. «Es rührte sich nichts und alle Illusionen waren weg. Ich war mir nicht sicher, ob ich überhaupt irgendwas für das nächste Jahr haben würde. Dann kam plötzlich das Fax von Venko Honda. Sie hatten niederländische Sponsoren und suchten einen Fahrer der die heimische Meisterschaft fahren konnte.»
Bei Star-Tuner Jan de Groot, dem Albertyns Performance beim GP in Halle aufgefallen war, lag das Hauptaugenmerk auf der niederländischen Meisterschaft. Damit folgte aber ein beispielloser Höhenflug. Mit dem dreifach geteilten achten Platz und zwei Podiumsplätzen zeigte Albertyn bereits 1991 sein großes Potenzial. «In Japan führte ich in einem der Läufe mehr als 20 Minuten lang. Damals sagte ich mir dann danach: ‚Du kannst es wirklich schaffen!‘», schildert der Südafrikaner.
Ein Jahr später war Albertyn erstmals 125er-Weltmeister. 1993 und 1994 legte er mit dem Double in der 250er-Klasse nach.