MotoGP: Marc Marquez ist der Sturzkönig

Serie zur GP-Zukunft: Die Elite-Klasse «MXGP»

Von Adam Wheeler
In welcher Form findet die Motocross-WM in Zukunft statt?

In welcher Form findet die Motocross-WM in Zukunft statt?

Der letzte Teil unserer Serie über die Zukunft des GP-Sports: Die Meinung des SPEEDWEEK.com-Journalisten über die anstehenden Veränderungen in der Motocross-WM.

In der Motocross-WM wird heiss diskutiert, wie der Sport für die Zukunft zeitgemäss ausgerichtet werden kann. SPEEDWEEK.com-Mitarbeiter Adam Wheeler ist seit der Saison 2001 bei jedem Grand Prix vor Ort dabei und schreibt für diverse Publikationen in verschiedenen Ländern. Hier schreibt er, was die Zukunft bringen könnte:

Es sind verwirrende Zeiten – bei den ersten drei Grands Prix wurde immens viel geredet und gemutmasst. In der SPEEDWEEK.com-Serie wurden die Meinungen aller Beteiligten zusammengefasst. Youthstream-Präsident Giuseppe Luongo bestärkte seine Meinung, dass eine einstündige TV-Show das Beste ist, um den Sport darzustellen, sowohl für die Leute vor Ort am Rande der Strecke, für die Fahrer und Teams und für die Menschen zuhause vor dem Fernseher. Nach den beiden Überseerennen mit den Superfinale sind wir in den Niederlanden und am kommenden Wochenende in Italien wieder zur Normalität mit dem gewöhnlichen Zwei-Klassen-Zwei-Läufe-Format zurückgekehrt.

Allerdings hat dieses Format ein Ablaufdatum. Motocross muss sich verändern, jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem Youthstream Pläne und Ideen von anderen Teilen des Fahrerlagers nutzen kann (das Superfinale), damit die eigene Vision von einer breiten Allgemeinheit akzeptiert wird. Das ist etwas, was in der Vergangenheit nicht so leicht passiert ist, wenn sich die Verantwortlichen für Gespräche an einen Tisch setzten. Der Dialog und die Zusammenarbeit, um den bestmöglichen Fortschritt zu erzielen, ist ein förderlicher Faktor. Es gibt noch immer unterschiedliche Stimmen unter den «Kontrolleuren» der GP-Szene (finanzielle Unterstützung bei den Reisen wird ein Thema bleiben), aber sie sind näher zusammengerückt, um am selben Strang zu ziehen.

Letzlich glaube ich, dass wir auf eine «MXGP»-Klasse zusteuern, bei der der zweite Lauf für das Podest entscheidend ist und am Fernsehen gebracht werden kann. Hoffentlich bekommt die MX2 auch einige Minuten an TV-Zeit oder die Klasse wird eine Nachwuchs-Kategorie. Eine Klasse, die zwischen den europäischen Junioren-Serien und der MX1 liegt, in der sich die Talente aus der ganzen Welt präsentieren können.

Übersee-Grands-Prix könnten aus zwei «MXGP»-Läufen mit einem 40-Mann-Feld am Startgatter, einem finanziellen Unterstützungssystem für die Teams, einem neuen Superpole-Qualifying-System für ein attraktives Wochenendprogramm und lokalen Rennserien für ambitionierte einheimische Talente bestehen.

Warum denke ich an so etwas? Ich sehe einfach das Superfinale als zu kompliziert und zu riskant an, um es erfolgreich in eine ganze Saison anzuwenden. Die Durchmischung von MX1 und MX2 widerspricht der ursprünglichen Idee, den Sport zu vereinfachen. Sogar wenn die neue (prächtig in HD-Qualität) TV-Show mithilft, mehr Fernsehzeit zu generieren und das Bild so klar wie möglich zu vermitteln, ist es für neue Fans oder Laien immer noch schwierig zu begreifen, was vor sich geht.

Es ist besser, einen klaren Schnitt zu machen als zu versuchen, neue und alte Elemente zu etwas Neuem zu vermischen, das dann keine offensichtlichen Verbesserungen aufweist. Der Verlierer in diesem Spiel ist womöglich der loyale Fan des aktuellen Formats, es wird auf jeden Fall Anhänger geben, die weiter die alte Form bevorzugen. Möglicherweise ist die Schaffung einer Elite-Klasse für einige Leute nicht das, wofür Motocross stehen sollte.

Ich hatte mir in Katar und Thailand fleissig alle Pro und Kontras zum Superfinale angehört, auf beiden Seite stellte sich etwas als gemeinsamer Nenner heraus. Die Tatsache, dass die 40 besten Fahrer gemeinsam am Gatter standen und zusammen lospreschten, fanden alle äusserst aufregend. Eine einzelne Klasse mit dem Schwerpunkt auf die Elite könnte dies aber auch bieten, hoffentlich wird sich etwas von diesem «kraftvollen» Bild auch auf das Fernsehen übetragen lassen.

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